Evelyn langweilte sich furchtbar. Sie war in diesem, man entschuldige den Ausdruck, sauteuren Schuppen gelandet, in freudiger Erwartung, endlich mal einen „richtigen“ Mann kennen zu lernen. Eine Freundin hatte ihr den Tipp gegeben: „Glaub mir Evelyn, der Laden ist heiß. Stilvoll, zeitlos, einfach der Hammer.“ Hatte Sandra zu ihr im Cafe gesagt. „Und eins kannst du Dir sicher sein. Da laufen sicherlich keine Bauerntrampel und Milchbubis herum. Die kämen wahrscheinlich nicht mal am Türsteher vorbei!“ Bei dem Gedanken leckte sich Evelyn über die Lippen.
Evelyn war eine äußerst attraktive 25jährige Frau mit langen, schwarzen Haaren und entgegen dem Trend nicht spindeldürr, sondern ein richtiges Weib mit Kurven alla Marylin Monroe.
Trotzdem war sie immer an die falschen Männer geraten. Schleimer, Weicheier, eierlose Typen, wie sie sie innerlich beschimpfte.
Sie wollte zwar keinen Macho, bei Gott nicht, aber diese Milchbubis, die ihr ständig nachliefen wie ein Hundchen und bei einer Trennung noch wochenlang ins Telefon heulten hatte sie einfach satt. Evelyn wollte endlich mal einen dominanten Mann und genau den gedachte sie in einem Laden wie dem „Flexible“ zu finden. Also hatte sie sich schick gemacht. Einen schwarzen Spitzenstring, der dazu passende BH, ein mittellanges, schwarzes geschlitztes Kleid umschmeichelten ihren Körper. Dazu legte sie ein dezentes Make up auf, einen dunklen Lippenstift und tiefschwarzen Eyeliner. Sie wusste, dass ihr Outfit recht dominant wirkte und somit ihrem Ziel entgegenwirkte, doch ein richtiger Mann würde ihre „Verkleidung“ durchschauen, dessen war sie sich sicher.
Und nun? Sie saß da, nuckelte an ihrem Mojito und blickte sich um. Sandra hatte recht gehabt, der Club war wirklich genial. Deep Trance und Mystik Trance erfüllten den Raum mit einer sinnlichen Atmosphäre, rotes und schwarzes Leder dominierte die ruhigen Nischen.
Nur eine Nacht?
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