Nymphenküsse

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Nymphenküsse

Nymphenküsse

Fräulein November

Sie küsst den Bauch, die Brust, den Hals des Menschenmädchens, ihre Wangen und dann wieder ihre Lippen. Schmeckt die Wärme, das Leben und den Sonnenschein, drängt ihre Zunge zwischen die bebenden Lippen, spürt die atemlose Erregung der anderen, lässt ihr Fingerspiel härter, tiefer, nachdrücklicher werden. Lilly klammert sich nun abermals an sie, die Hände in ihrem Nacken, ihrem Haar, Wassertropfen überall, die letzten Strahlen der goldenen Abendsonne funkeln auf Silber und Perlen und nackter Haut. Die Bewegungen werden schneller, hektischer, drängender. Ein dritter Finger, Lilly fühlt sich auf eine Weise ausgefüllt wie noch nie zuvor. Aus ihrem Keuchen und Stöhnen wird ein Schreien und Wimmern, sie kann nicht genug bekommen von den Liebkosungen, drängt sich Händen und Küssen entgegen. Noch tiefer, noch härter, noch schneller. Zuckende, sich windende Körper im Wasser. Die Hitze in ihr ist unerträglich geworden, ihre Muskeln ziehen sich fast schmerzhaft zusammen, der Höhepunkt ist da und die Welt scheint zu enden. Für keinen Gedanken ist mehr Platz in ihrem Kopf, nur noch für die Hitze, die in ihr explodiert. Schreiend vergräbt sie das Gesicht am Hals der Nymphe, die ihre Finger ein letztes Mal in ihren Schoß stößt.

Keuchend sackt Lilly schließlich zurück ins Wasser, bebend lösen sich ihre Hände vom Leib der Fremden und fallen kraftlos ins seichte Nass, gierig ringt sie nach Luft, während der See und ihr Körper gleichsam unter den letzten Wellen des Höhepunktes zittern. Nur langsam beruhigt sich ihr Atem, spürt sie wieder den Grund des Sees unter ihrem Körper, die milde Luft an ihren nackten Brüsten. Erschöpft schlägt sie schließlich die Augen auf – und ist allein. Verblüfft richtet sie sich auf, doch die Nymphe ist verschwunden und so sehr sie sich umblickt, sie kann sie nicht mehr entdecken. Schamhaft rafft Lilly ihr nasses Kleid um sich zusammen, matt und kraftlos kriecht sie ans Ufer. Ihre Knie zittern, als sie aufsteht und nur mit Mühe schafft sie es das nasse Kleid wieder über die Schultern zu ziehen und notdürftig zu verschließen. Mit nassen Füßen schlüpft sie in ihre Stiefel. Ihr Schoß pocht immer noch sanft und ihre Lippen glühen. Sehnsüchtig lässt sie den Blick ein letztes Mal über den See schweifen, der nun fast gänzlich in Schatten getaucht ist. Da entdeckt sie zu ihren Füßen im seichten Wasser eine einzelne Perle, rasch bückt sie sich, hebt sie auf, drückt sie an die rauen Lippen und wendet sich mit einem letzten Blick auf den See zum Gehen.

 

 

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