„Ich glaub’s nicht“, prustete Steffi los. „Wie geil seid ihr denn drauf. Ist das herrlich. Komm Sandra, wir gehen mal raus, hier haben sich welche gegenseitig was zu gestehen.“
Sie streckte die Hand nach Sandra aus und forderte zu Jonas gewandt:
„Erzähl’s ihnen“, dann zog sie Sandra aus dem Raum.
Noch während Jonas sich sammelte, hörten wir aus der angrenzenden Küche das Lachen der beiden Frauen.
„Was meint Steffi damit?“, fragte Rosi erstaunt.
„Gleich, erst mal zu euch“, begann Jonas. „Ihr wollt also damit sagen … also du … Vater, hast ne Affäre mit der jungen Frau?“
„Keine Affäre“, übernahm Rosi die Antwort. „Wir sehen sie als Partnerin und lieben sie beide. Sie ist das Beste, was uns passieren konnte.“
„Also du auch … Mutter? Ich meine, in jeder Beziehung.“
„Ja, auch beim Sex, wenn du es genau wissen willst“, gab sie, weil wir nicht gleich auf Ablehnung stießen, mutig zurück.
„WOW. Das muss ich erst mal setzen lassen. Also, nicht falsch verstehen“, beeilte er sich hinzuzufügen. „Ich verurteile das nicht. Nur der Gedanke ist schon gewöhnungsbedürftig. Dass die eigenen Eltern in – entschuldigt – in diesem Alter noch so ein Intimleben mit einer … Wie alt ist sie eigentlich?“
„Achtundzwanzig“, antworte ich und mein Herzschlag, begann sich langsam zu beruhigen.
„Phuu, jünger als ich. Das haut mich jetzt fast von den Socken. Aber okay, es ist euer Leben. Wir leben unser eigenes und das ist auch nicht Standard.“
„Wie meinst du das jetzt?“, fragte Rosi und ich fast gleichzeitig.
„Na, wir führen eine offene Ehe. Jeder kann mit anderen, solange es der Partner weiß. Letztes Wochenende konntet ihr uns nicht erreichen, weil wir mit einem befreundeten Pärchen … zusammen waren.“
Jetzt blieb uns die Spucke weg. Mit allem hatten wir gerechnet, nur damit nicht.
„Na wir sind ja ne Familie“, stellte Rosi fest und das erste zaghafte Lachen entrang sich ihrem Mund.
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Je oller umso doller - Teil 49
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