„Wir müssen reden!“ Dies kündigte Martin seiner Frau bereits am Telefon an, als er in Sao Paulo ungeduldig auf seinen Rückflug nach Europa wartete. Olivia befürchtete das Schlimmste und war fortan in diesem Telefonat ganz kurz angebunden. Martin wollte dieses Gespräch nicht auf die lange Bank schieben, aber hier am Telefon und zwischen herumwieselnden anderen Fluggästen…?
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Fast pünktlich landete Martins Flieger gegen 09:50 Uhr aus Madrid kommend in München. Mit seinem Mondeo erreichte er die Villa kurz vor 11:00 Uhr. Wie oft hatte er sich in den letzten Stunden ausgemalt, wie er das Geschehene seiner Frau rüberbringen könnte, ohne dass die Sache eskalierte?
Fatma war da und auch Annemarie Richter. „Deine Frau ist oben!“ bekam er zur Antwort.
Olivia war im Bad am Schminken. Sie schaute in den Spiegel über dem Waschbecken. Ihre Haare waren zu einem Pferdeschwanz gebunden und ihr Po-Ansatz lugte unter ihrem Trägerhemdchen hervor. Natürlich wusste Martin, dass seine Frau in gut einer Stunde aufbrechen würde, weil sie auf einen Flug nach Seoul am Nachmittag gebucht war. Er setzte sich auf den Wannenrand und druckste etwas herum.
„Und, war’s gut?“ fragte sie schnippisch. Für Olivia stand fest, dass Martin, weil er doch unbedingt reden wollte, mit Patricia gevögelt hatte.
„Es ist nicht so, wie Du denkst!“
„Wie denke ich denn?“ Olivia war sichtbar angefressen.
„Patricia sah erbärmlich aus…!“ Martin erzählte von den Geschehnissen auf der Polizeidienststelle und wie er dann sein Einzelzimmer in ein Doppelzimmer umgebucht hat.
„Ah, Du hast sie also ganz offiziell auf dein Zimmer mitgenommen…!“
„Ja, habe ich!“ Martin ging in die Offensive. Dann erzählte er wirklich jedes Detail was wie geschah, bis zu dem Punkt, als er durch Nils klopfen geweckt wurde und dieser dann zwischen Pat und ihm im Doppelbett nächtigte. Olivia lehnte inzwischen am Waschbecken und hörte ihrem Mann aufmerksam zu.
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