Ohne Kaffee hat der Tag keinen Sinn

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Ohne Kaffee hat der Tag keinen Sinn

Ohne Kaffee hat der Tag keinen Sinn

Sven Solge

Regelmäßig bekam Antonella dann einen Lachkrampf, wenn Francesca ihre Hände unter ihren Busen legte und ihn anhob, sodass die Möpse fast aus dem Dekolleté sprangen. Was bei so manchem männlichen Gast die Schamesröte ins Gesicht schießen ließ und sie erst recht vergessen hatten weswegen sie ins Café gekommen waren. Da Francesca ihre Kunden kannte, stand das Gewünschte wenig später vor ihnen! Mit einem verlegenen Lächeln, sagten einige: „Francesca, du bist die Beste!“, und trollten sich dann.
-*-
Das dieses Café mein Schicksal werden sollte, ahnte ich an diesem Morgen noch nicht.
Ich hatte schlecht geschlafen, weil meine beiden männlichen Nachbarn meinten, mitten in der Nacht Ringelpiez mit anfassen spielen zu müssen. Das laute Gequietsche und Stöhnen, wenn sie sich endlich vereinigt hatten, ließ an Schlaf nicht zu denken.
Ich habe nichts gegen Schwule, aber muss denn jeder mitbekommen, dass sich hier zwei Kerle lieben? Das machen heterosexuelle doch auch nicht!
Schon als ich mich dem Eingang zum Café näherte und mir der Kaffeeduft entgegenströmte, war meine Müdigkeit wie weggeblasen.
Die Glastür stand wie immer weit offen und als ich die eine Stufe überwunden hatte und meinen Blick auf den Tresen richtete, sah ich sie sofort!
Noch nie in meinem Leben, hatte ich solche roten Haare gesehen!
Francesca, die links von mir hinter dem Tresen stand und meine Stilaugen gesehen hatte, sagte: „Das ist Rosa, unsere neue Kollegin!“
„Rosa machst du für Alberto mal einen doppelten Espresso und füllst seinen Thermobecher mal mit einem kräftigen Latte Macchiato auf!“, sagte Francesca zu ihrer neuen Kollegin und deutete dabei auf mich.
Rosa lächelt mich zuckersüß an und reichte mir über den Tresen die Hand: „Buon giorno! Alberto.
„Buon giorno! Rosa“, erwidere ich und ergreife ihre Hand, was ungewöhnlich ist, da weder Enrico noch Francesca oder Antonella mir jemals die Hand gereicht hätten oder mir sonst so nahegekommen wären.

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Klitzekleine Bemerkung

schreibt rockroehre

„Ich führte sie in meine Küche […] Unsere aufgestaute Sehnsucht brach sich bahn, als ich sie gegen die Wohnungstür lehnte, die mit einem lauten Knall ins Schloss fiel. […]“ Eigenartiger Ortswechsel. Aber auch ein sehr irritierender Gebrauch von Ausrufezeichen? Und Fragezeichen! Gab's da grad Massenrabatt! Ich frag nur! Aber ansonsten: schön geschrieben und gefällig. Danke sehr und weiter so.

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