Out of time?

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Out of time?

Out of time?

Andreas

Sie warf ihren Kopf zurück, wobei sie die Augen weit aufriss. Der Mann gab sich Mühe. Diese einzigartige Frau verdiente es, dass er sie glücklich machte. Wobei sie ja dasselbe für ihn tat. Er senkte den Kopf an ihre Brust. Seine langen Locken kringelten sich um ihre steifen Nippel. Fritzi wurde in seinen Armen erlöst. Ein mächtiger Beat, dazu hart geschlagene Gitarrensaiten. Ein Sänger, der stöhnte und wimmerte, bis er Befreiung fand. „Way down inside…I‘m gonna give you every Inch of my Love.“ Robert Plant brachte es auf den Punkt, während der Fremde seinen Worten Taten folgen ließ. Fritzi stieß einen wüsten Schrei aus, der sich wie ein unendliches „Jaaaaaaaa“ anhörte. Sie sackte auf seinem Schoß zusammen, klammerte sich an sein schweißnasses Hemd. Er zog eine Jeansjacke aus seinem Rucksack, die er ihr fürsorglich über beide Schultern legte. Er tat es rechtzeitig, denn nun kam doch noch ein Parkbesucher des Weges. Fritzi wartete, bis er aus Sicht und Hörweite war. Sie sah ihren unbekannten Lover mit großen, leuchtenden Augen an, um ihm dann eine eigentlich unwichtige Frage zu stellen. „Sag mal, wie heißt du eigentlich?“ „Nenn mich Rob.“, sagte er, wobei er sich genüsslich eine Zigarette ansteckte. „Ich bin Fritzi. Wenn es nach mir geht, können wir das gern wiederholen!“ Rob lächelte. „Sag mir einfach, wann du wieder durch den Park joggst. Ich werde dann auf dich warten.“ Er wirkte wie ein Geist, der sich in die Welt der Lebenden verirrt hatte. Fritzis Nackenhaare richteten sich auf, als sie Rob genauer anschaute. Einen solchen Mann hatte sie bisher nur auf den alten Plattencovern ihres Großvaters gesehen. Rob war ein Gott, der eine junge Frau in den Himmel entführen konnte. Rob stand langsam von der Bank auf. „Ich werde nächste Woche um dieselbe Zeit wieder hier sein. Einmal in der Woche Sport reicht mir bei meinem anstrengenden Job.“ Die Dachdeckerin erhob sich nun auch. Rob umarmte sie. „Dann sehen wir uns in einer Woche. Selber Ort, selbe Zeit. Es hat mich sehr gefreut, dich kennenzulernen!“ Rob winkte ihr zu, ehe er mit langsamen Schritten davonlief. Fritzi sah ihm nachdenklich hinterher. Was sie soeben erlebt hatte, wirkte so unwirklich. Das gute Gefühl in ihr sagte etwas anderes. Fritzi nahm langsam wieder Tempo auf. In einer Woche würde sie wissen, ob sie nicht nur geträumt hatte. Sie skippte zum nächsten Song. The Lovin‘ Spoonful beflügelten ihre Schritte. Fritzi sang lautstark mit: „What a Day for a Daydream. What a Day for a daydreaming Girl. And I’m lost in a Daydream. Dreaming ‘bout my Bundle of Joy…“

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