Gerd hatte es nicht leicht, da die Mädchen in einem schwierigen Alter waren. Er war nicht sehr streng und gewährte seinen Töchtern etliche Freiheiten. Gerd wusste aber auch, dass er aufpassen musste.
Vor allem auf Mona, die Risikofreudigere der Zwillinge. Sie kleidete sich recht körperbetont in der letzten Zeit, was ihren Vater etwas beunruhigte. Auch heute zeigte sie ihre schlanken Beine, da ihr Minirock diesen Namen wirklich verdiente. Monas Bluse fand Gerd auch etwas zu knapp, was hauptsächlich an ihrem großen Busen lag. Gerd hatte seine Tochter schon mehrmals ermahnt, sie solle sich etwas dezenter anziehen. Mona überhörte auch heute diese, eher zarten Hinweise, wie Gerd mit einem Seufzen feststellen musste. Zum Glück war es Spätwinter, so dass Mona wenigstens eine Strumpfhose unterziehen musste. Trotzdem – der Rock schien Gerd viel zu kurz! Mona zerstreute seine Bedenken mit einem Lächeln. Wenn sie den Papa so ansah, konnte er ihr nicht böse sein. Corinna hasste diese blöden Spielchen, die ihre Schwester so virtuos zu beherrschen schien. Sie musste sich viel mehr anstrengen, um ein Lob zu bekommen. Corinna litt unter dieser Ungerechtigkeit ihres Vaters. Sie gab sich nicht so offensiv wie Mona, war eher in sich gekehrt.
Corinna war auch in modischer Hinsicht anders gestrickt. Das burschikose Mädchen trug meistens Jeans und T-Shirts und wenn sie doch mal einen Rock, oder ein Kleid überzog, endete der Saum auf Kniehöhe. Corinna war ebenso hübsch wie ihre, um wenige Minuten ältere Schwester. Nun zog sie eine Schnute, drückte dadurch ihren Unmut aus. Mona genoss dafür die lobenden Worte ihres Papas.
„Das ist aber ein tolles Zeugnis, Mona! Du hast dich richtig gesteigert. Ich bin wirklich stolz auf dich!“
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