Corinna hatte genug! Der Vater sagte nicht einmal, dass auch sie ein Superzeugnis nach Hause brachte, das sogar noch besser als das ihrer Schwester war. Monas kurzer Rock schien ihn auch nicht zu stören, obwohl er ihr verboten hatte, so zur Schule zu gehen. Corinna fand das alles ungerecht. Sie kämpfte mit den Tränen, als sie die Küche verließ. Gerd dachte sich nichts dabei. Er würde Corinnas Zeugnis eben später unterschreiben. Kurz darauf ging Mona aus dem Haus. Corinna sah aus dem Fenster, als ihre Schwester die Straße hinunter lief. Sie folgte Mona, passte dabei auf, dass sie nicht entdeckt wurde. Mona steuerte zielstrebig auf einen bestimmten Ort zu. Es handelte sich dabei um die städtische Parkanlage, die um diese Jahreszeit nicht sehr stark frequentiert wurde. Corinna beobachtete ihre Schwester, die mit hektischen Schritten über den Kiesweg lief. Monas kurze Steppjacke betonte die Reize ihres runden Pos, der sich unter dem Mini hin und her bewegte. Mona erreichte den Kiosk, der erst wieder im April geöffnet wurde. Unter dem Vordach des einfachen Gebäudes wartete ein junger Mann. Mona kam auf ihn zu, wurde von ihm sofort in die Arme geschlossen. Corinna staunte, als der Mann Monas Hintern massierte. Ein sardonisches Grinsen verzerrte Corinnas Gesicht. Nun würde sie es ihrer Zwillingsschwester heimzahlen können! Papa konnte es nicht gefallen, wenn Mona sich befummeln ließ. Hatte er nicht selbst gesagt, dass er seine Töchter übers Knie legen wollte, wenn sie sich nicht benehmen? Mona lachte nur darüber, aber Corinna traute ihm zu, dass er diese Drohung wahrmachte, wenn er von heute erfuhr! Sie lächelte.
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