Wir setzten uns ins Wohnzimmer und ich holte direkt zwei Dosen Bier aus dem Kühlschrank. Paul öffnete sie, leerte die 0,5 Liter auf ex und rülpste herzerfrischend. Ich bemerkte, wie sich bei Regine, die noch in der Küche werkelte, die Nackenhaare aufstellten. Ich nahm Pauls leere Dose und brachte sie in die Küche. Leise zischte Regine mich an: ‚Was ist das denn für ein Primat? Und das ist dein bester Kumpel? Dann will ich deinen zweitbesten gar nicht erst kennenlernen!‘
Sie hatte sehr leise gesprochen, aber Paul hatte ein sehr gutes Gehör. Selbst, wenn er nicht alles verstanden hatte, konnte er sich zusammenreimen, dass es um ihn und sein Benehmen ging. Er schaute zerknirscht und sagte dann: ‚Regine, es tut mir leid. Ich vergesse manchmal meine gute Kinderstube.“ Wenn Blicke kastrieren könnten, würde Paul ab sofort als Eunuch arbeiten, so starrte Regine ihn an.
Sie hatte ein paar Schnittchen vorbereitet, die sie uns auf einem großen Brett zum Eßtisch brachte.
Ich hatte schon Teller, Besteck und Servietten eingedeckt. Regine stellte das Brett auf dem Tisch vor Paul ab und beugte sich etwas nach vorn. „Ihr harmoniert sehr gut, Ihr beiden“ stellte er süffisant fest, schaute aber dabei auf Regines Brüste, die sich unter dem Pullover abzeichneten. Seinen Blick hatte sie nicht bemerkt. Ich schon. Die Freundin des anderen war früher immer tabu gewesen. Ich hoffe, er erinnerte sich daran, allerdings hatte ich auch keinen Grund, Regine zu mißtrauen.
Wir aßen zu abend, Regine zog sich zurück und Paul und ich zogen ein wenig durch die Gemeinde. Wir ließen den Abend bei einer Billardpartie ausklingen, bei der ich wie immer verlor.
Paul und ich trafen uns dann öfter, so alle drei bis vier Monate. Er kam immer zu uns, wir nahmen einen kleinen Imbiß, dann zogen wir los, meistens zu einer netten Kneipe und anschließend in einen Billard-Saloon. Regine war jedes mal angepißt, wenn ich Paul für den nächsten Abend ankündigte. ‚Was, der schon wieder? Könnt Ihr euch nicht mal bei ihm treffen? Wo wohnt der überhaupt?‘
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