Mir schwante etwas, als ich die Wohnungstür aufschloss. Aus dem Schlafzimmer drangen eindeutige Geräusche. Vorsichtig legte ich die Blumen ab und zog die Schuhe aus. Wie eine Brotkrumenspur bei Hänsel und Gretel fand ich Pauls Stiefel, seine Jeans, Hemd und Socken, dazwischen Regines Turnschuhe, Jogginghose, T-Shirt und ihre Unterwäsche, alles achtlos auf dem Boden verstreut. Die Schlafzimmertür war einen Spalt offen. Regine lag auf dem Rücken, ihre Hände waren in den Kniekehlen versenkt, damit sie ihre Beine etwas zu sich heran ziehen konnte. Paul stützte sich mit den Knien ab und seine Arme trugen den Oberkörper. Paul fickte meine Frau. Ich war verwirrt. Ich war wütend und wollte mich auf die beiden stürzen, andererseits erregte es mich, zuzusehen. Also blieb ich stehen. Paul bewegte sich langsam, fast wie in Zeitlupe. Er war fast draußen, als er wieder heftig zustieß und sein Monsterteil in Regines Spalte versenkte, in der ich mich so zu Hause fühlte. Es klatschte jedesmal, wenn ihre Körper gegeneinander stießen. Langsam erhöhte Paul das Tempo. Klatsch, klatsch, klatsch. Regine stöhnte und keuchte. Los, fick mich, keuchte sie. Das hatte sie zu mir noch nie gesagt, wenn wir miteinander geschlafen haben. Immer wieder hob und senkte sich Pauls Becken. Leise ging ich ins Wohnzimmer zurück. Was sollte ich machen? Die beiden fotografieren, um Beweise für die Scheidung zu haben? Auf Paul einprügeln? Einen Eimer Wasser ausgießen wie über zwei läufige Hunde? Wenn er dann von ihr runterstieg und mir sagte, es ist nicht so, wie es jetzt aussieht, konnte ich für nichts mehr garantieren. Ich malte mir aus, dass die beiden mich auch noch verhöhnten, ich sei doch selbst Schuld, hätte Paul nicht bei uns einladen dürfen, ich kannte ihn doch von früher. In mir stieg Wut hoch.
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