Paul

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Mein Blick fiel auf das Kaminbesteck, das meine Eltern uns vor Jahren geschenkt hatten. Ich nahm den schmiedeeisernen Schürhaken aus der Verankerung, dachte über nichts weiter nach, hatte nur noch dieses Bild vor Augen, wie die beiden mich auslachen.

Wie ferngesteuert ging ich in Richtung Schlafzimmer. Leise stieß ich die Tür auf. Klatsch, klatsch, klatsch. Paul hatte das Tempo erhöht und er vögelte sie schnell und hart. Sie stöhnte und keuchte, dazwischen ein Oh mein Gott, oh mein Gott, jaaaa… Beide waren kurz vor dem Höhepunkt. Darauf konnte ich leider keine Rücksicht nehmen. Ich stand neben dem Bett, sie hatten mich immer noch nicht bemerkt. Ich holte aus und schlug mit aller Kraft zu. Ich traf Pauls Hinterkopf, Blut spritzte auf die Seidentapete, die Regine so mochte. Ich schlug wieder zu, Paul bewegte sich nicht mehr, röchelte. Ich traf den Nacken, dann wieder den Kopf. Nach dem 2. Schlag bemerkte Regine, dass etwas nicht stimmte, sie sah mich mit schreckgeweiteten Augen an und fing an zu schreien. Sie hatte einen panischen Ausdruck in den Augen, schrie nur noch „Hör auf, hör auf!“ Ich schlug weiter auf Paul ein, versuchte in den Rhythmus zu kommen, mit dem er meine Frau gevögelt hatte. Klatsch, klatsch, klatsch. Es gelang Regine nicht, Paul von ihr herunterzubekommen. Wahrscheinlich war sein Schwanz noch in ihr drinnen, er lag auf ihr wie ein nasser Sack. Da ich neben dem Bett stand, und keine Anstalten machte, dort wegzugehen, wollte sie ihn auf die andere Seite von sich herunterschieben. Sie schrie wie am Spieß, ich schlug weiter auf Paul ein, sein Rücken war schon ziemlich zerfetzt, Regine hatte Angst, dass ich ihre Hände traf. Irgendwann schaffte sie es, Paul von sich zu schieben. Sie sprang wie ein Wiesel aus dem Bett und flitzte, nackt wie sie war, an mir vorbei.

Paul lag jetzt auf dem Rücken, er blutete aus vielen Wunden. Ich weiß nicht, ob er noch lebte. Es war mir aber auch egal. Ich warf den Schürhaken auf das Bett. Dann ging ich ins Wohnzimmer. Ich nahm die Blumen, die für Regine gedacht waren, aus der Folie und stellte sie in eine Vase. Dann setzte ich mich in einen Sessel. Regine war panisch aus dem Haus gerannt, wahrscheinlich zu irgendwelchen Nachbarn. Die Haustür stand offen. Ich war mit mir im reinen und wartete auf die Dinge, die da kamen.

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