Peggy und die Klempner

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Peggy und die Klempner

Peggy und die Klempner

Peter Hu

Peggy hatte ihren Beruf mit Bedacht gewählt. Nicht umsonst heißt es: Augen auf, bei der Berufswahl. Geld ist nicht alles, es muß schon auch Spaß machen. Ihre große Schwester studierte Medizin, die jüngste wollte einmal Pilotin werden. Peggy war da, trotz ihres 1,5´er Abiturs, etwas bodenständiger. Sie war recht schön, und irgendwann würde sie ohnehin einen reichen Geschäftsmann heiraten. Bis dahin wollte sie die lieb gewonnene Familientradition aufrechterhalten. Sie konnte ihre Schwestern kaum verstehen. So bieder, so solide. Wahrscheinlich waren es auch nur Halbschwestern. Peggy hatte allen Grund zu der Annahme, dass sie vom Postboten, vielleicht sogar vom Milchmann abstammten. Schon die Urgroßmutter war eine berühmte Nymphomanin, der sogar blaues Blut nachgesagt wurde; die Oma hat noch auf dem Sterbebett mit seligem Lächeln von ihren zahlreichen Liebesabenteuern erzählt. Und auch Mama, Peggy liebte sie von Herzen, war nicht verheiratet. Peggy staunte immer wider, mit welch knackigen Herren die Mittfünfzigerin noch immer um die Häuser zog.

Auch Peggy verführte gern. Sie liebte das Spiel, das Reizen, die gierige Bewunderung, und besonders den sportlichen Wettkampf. Unsere Vierundzwanzigjährige mochte daher auch die etwa zehn Jahre ältere Kollegin Mira.
Mira war zwar älter, besaß aber mit ihrem schwarzen, strengen Kurzhaarschnitt, den edlen Gesichtszügen, den langen, lackierten Raubtierkrallen, und den recht flachen, aber extrem nippelbetonten Tittchen unter der engen Bluse, durchaus ernstzunehmendes Konkurrenzpotential. Dazu war sie sehr groß, entsprechend langbeinig, und gertenschlank. Mira bevorzugte kurze, graue Geschäftsröcke und trug gern schwarze Strümpfe dazu. Mal Straps, mal auch halterlos, raubte sie den Heizungsbauern oft den Verstand, wenn sie auf die Stehleiter stieg, um die gewünschten Waren aus den höheren Regionen der Regalordnung zu sammeln.

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