“Weisst Du, was er zu mir gesagt hat?“ Sonja strahlte. „Your little peach is smooth like nothing else.” Wir lagen zu dritt an einem der wunderschönen Strände in Perth – vor unseren Augen verabschiedete sich die Sonne langsam hinter dem indischen Ozean und tauchte den Himmel in ein tiefes Rot. Sonja lag links von mir auf ihrem Badetuch und streckte ihren Körper genüsslich der Abendsonne entgegen. Meine eher introvertierte Freundin aus Vorarlberg hatte ich nie so gekannt. Sie kicherte wie ein Teenager und erzählte von ihrem Erlebnis vom Vortag. „Peach cosmetics“ war der Renner in diesem Sommer, und nicht nur die trendorientierten Touristinnen, sondern vor allem die Einwohnerinnen von Perth standen den ganzen Sommer über vor der alten Garage Schlange und warteten darauf, dass die vier Ab Origines, denen der Laden gehörte, endlich Zeit hatten, ihnen die Venuslippen zu piercen, die Schamhaare zu färben oder ein Tattoo so anzubringen, dass keine Zweifel offen blieben. Rechts von mir lag Monika. Während sich Sonja im ebenerwähnten Schuppen einer Totalrasur unterzogen hatte, liess Monika sich tätowieren. Das Tattoo war sehr raffiniert angebracht – zwischen Bauchnabel und Schamhaargrenze. Es zeigte eine Rose mit drei Knöpfen. Diese drei Knöpfe beinhalteten die Botschaft, dass deren Trägerin zu extremster Lustempfindung fähig sei. „May I touch your oyster? Just a little bit…” Auch Monika hatte am Vortag zwei Stunden bei „peach cosmetics“ verbracht und sich berühren lassen. Die vier Ab Origines verstanden offenbar ihr Handwerk. „May I touch your oyster?“
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