Phryne

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Phryne

Phryne

Leif Larsson

Nur kurz überlegte Carlo, ob das Ganze nicht ein ausgemachter Spaß sein könnte und er nicht lieber wieder verschwinden sollte. Andererseits: wann hatte man schon ein komplettes Schwimmbad für sich alleine! Ohnehin begann ihm in der schwülwarmen Luft der Schweiß auszubrechen. An Ort und Stelle legte er seinen Anzug ab, warf alles auf einen der zahlreichen Liegestühle und ging unter die Dusche. Nur mit einer knappen Badehose bekleidet trat er an den Rand des Beckens, holte Schwung und hechtete in das tintenschwarze Wasser. Prustend tauchte er auf und legte sich mit ausgebreiteten Armen auf den Rücken. Das warme Wasser tat gut und nahm auf angenehme Weise die Schwere aus dem Körper.

Carlo kraulte einige Züge und ließ sich eben erneut in Rückenlage treiben, als mit einem leisen Summen die Umwälzpumpen ansprangen. Sekunden später stürzte ein Wasserfall von einem Felsenriff rauschend in das Becken, sprangen die Fontänen auf der künstlichen Insel zischend in die Höhe und erwachten die Whirlpools und Massagedüsen brausend zum Leben. Gleichzeitig senkten sich die elektrischen Rollos vor die Glasfront und schirmten die Therme vor den Blicken ungebetener Zaungäste ab. Dann begannen die Lampen der indirekten Beleuchtung zu glühen. Kaum merklich erzeugten sie zunächst ein fahles Leuchten wie in der frühen Morgendämmerung, bis ein mildes, gelbes Licht die Halle erfüllte.

Und dann kam sie! Sina van der Moelen stieg gemessenen Schrittes die Stufen der weit geschwungenen Freitreppe, die den Badebereich mit dem Ruheraum verband, herab. Ihre kastanienbraune Mähne fiel nun auf ihre Schultern, die Ohrringe hatte sie abgelegt. Ein gelbes Badetuch war um ihren Leib geschlungen, verhüllte ihren Körper von der Brust bis zur Mitte der Oberschenkel. Doch allein schon die Beine waren eine Augenweide. Carlo spürte, wie sich sein edelstes Körperteil erneut gegen seine knappe textile Bedeckung zu stemmen begann.

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