Phryne

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Leif Larsson

Mehr noch: eine enge Kooperation mit einem Konzern dieses Kalibers konnte für sein Institut den langersehnten, internationalen Durchbruch bedeuten. Es lag jetzt an ihm, die Kontakte zu knüpfen. Den Schlüssel zum Erfolg hielt er in der Hand, nicht sein Chef. Wenn er es nicht vermasselte, war für ihn karrieretechnisch vielleicht mehr drin, als er sich jetzt vorstellen konnte...

Er sah auf seine Armbanduhr. Es war jetzt kurz nach siebzehn Uhr. Carlo erhob sich und schlenderte beschwingt zum Ausgang des Parks. Mit dem Sammeltaxi fuhr er in sein Hotel hoch über der luxemburgischen Hauptstadt. Sein Laptop ließ er unangetastet. Ihm war jetzt nicht danach, belanglose elektronische Post zu beantworten. Stattdessen suchte er für eine gute Stunde den Fitnessraum auf, duschte ausgiebig und schlüpfte in seine beste Garderobe.

Als er sich gegen halb acht in die Hotelhalle begab, um am Empfang ein Taxi zu bestellen, wurde er bereits von einem Fahrer der Firmenzentrale von PharmaChemInvest erwartet. Geschmeichelt nahm Carlo in dem nach feinem Leder duftenden Fahrzeug mit den dezent getönten Seitenfenstern Platz. Überrascht bemerkte er, dass der Wagen deutscher Fabrikation trotz seiner gediegenen Ausstattung lediglich der gehobenen Mittelklasse angehörte. Als sich die Kalesche völlig geräuschlos, weil elektrisch angetrieben, in Bewegung setzte, begriff er, dass die Zeit der noblen und leistungsstarken Edellimousinen auch in der an Luxus gewöhnten Welt der Konzernvorstände abzulaufen begann.

Kaum war der Wagen vor dem historischen Restaurant Koopmans Kontor zum Stehen gekommen, öffnete eine Art von Butler mit blütenweißen Handschuhen den Schlag. Nachdem Carlo seine Einladung vorgezeigt hatte, wurde er in eine Vorhalle komplimentiert, die mit allerlei Versatzstücken eines Überseekontors aus der guten alten Zeit ausstaffiert war.

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