Sie gab ein leises Kichern von sich, bevor sie mich bat mich neben sie zu setzen. Ich betrachtete sie von der Seite und musste feststellen, dass mein erstes Empfinden richtig war, neben mir saß eine ausgesprochen hübsche, junge Frau!
Ihr schmales Gesicht wurde von hellblonden Haaren umrahmt, die sie mit dünnen Zöpfen um den Kopf drapiert hatte. Hellblaue, wache Augen, ließen darauf schließen, dass ihre Vorfahren wohl aus Skandinavien stammten! Sie trug einen dreiviertellangen, türkisfarbenen Kittel, der ihre schlanke Figur hervorragend zu Geltung brachte.
Während sie mich nach der Ursache meiner Verletzung befragte, ließ ich mir ihre Erscheinung durch den Kopf gehen und verspürte bei ihrem Anblick, leichtes Herzklopfen. Ich erzählte ihr von meiner sportlichen Vergangenheit und auch, dass mein Chef darauf bestanden hatte, eine Reha zu machen.
„Da hast du aber einen weitsichtigen Chef!“, meinte sie. „Andere Chefs fordern ihre Untergebenen auf, zur Arbeit zu kommen, sonst droht die Entlassung.“ Sie schaute mich mit ihren wasserhellen Augen so intensiv an, dass mir ganz warm ums Herz wurde. Doch dann wies sie mich an, meine Trainingshose auszuziehen, weil sie die Narbe sehen wolle und so die Beweglichkeit meines Knies besser ertasten könne. Ich hatte schon auf der Zunge und wollte sagen: `für dich würde ich auch alles ausziehen´, verkniff es mir aber im letzten Moment.
Während ich auf der Massageliege saß kniete Vivien vor mir und betastete meine Narbe: „Ist sehr gut verheilt“, meinte sie und umfasste nun mit einer Hand mein Fußgelenk und legte die andere Hand auf mein Knie und bewegte nun mein Bein auf und ab. „Gut!“, meinte sie dann. „Kein Knirschen und keine Behinderung in der Bewegung!“, stellte sie sachlich fest. „War das die erste Operation an den Knien, oder wurde schon mal Minimalinvasiv am anderen Knie etwas gemacht?“
Physiotherapie einmal anders
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