Piratenbräute

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Piratenbräute

Piratenbräute

Andreas

Sie schien aus einfacheren Verhältnissen zu stammen, was ihrer Attraktivität aber in keiner Weise abträglich war. Louisa bewunderte ihr kunstvoll geflochtenes Haar, das dem Mädchen eine verwegene Anmutung gab. Louisa verbarg sich hinter einem Karren mit Rumfässern. Aus ihrem Versteck heraus beobachtete sie, wie die Frau mit den Seeleuten scherzte, ehe sie sich in Richtung der Schiffe aufmachte. Louisa folgte der Unbekannten, ohne weiter darüber nachzudenken. Es geschah unterbewusst, bis sie sah, wie die Frau eine Schaluppe betrat. Louisa fasste sich ein Herz. Sie wartete einen Augenblick, ehe sie selbst ihre zierlichen Füße auf den Zweimaster setzte. Louisas Herz pochte. Vier Männer kamen an Bord, die augenscheinlich zur Crew gehörten. Die Bankierstochter versteckte sich unter einem Beiboot, um nicht entdeckt zu werden. Sie sah, wie ein älterer Seemann der unbekannten Frau einen Klaps auf den Hintern versetzte. Das Mädchen lächelte auf gelangweilte Weise, während Louisa ein Schauer über den Rücken lief. Zu ihrem Entsetzten machten sich die Seeleute auf, die Segel zu setzen. Sie war gezwungen, in ihrem Versteck auszuharren, wenn sie es nicht riskieren wollte, dass sie die Männer entdeckten. Mittlerweile bestätigte sich Louisas Befürchtung. Sie war auf einem Piratenschiff gelandet. Ein Piratenschiff, das dabei war, in See zu stechen. Louisa traute sich nicht unter dem Beiboot hervor, nachdem sie die berüchtigte Piratenflagge erkannt hatte. Nun bereute sie ihren Leichtsinn. Was würde mit ihr geschehen, wenn sie die Freibeuter fanden? Louisa zitterte vor Angst. Plötzlich stieß eine Schuhspitze gegen ihr Versteck. Louisa wagte nicht einmal zu atmen, als sie eine angenehme Stimme hörte, „Komm raus, Süße!“

Zu Louisas Verwunderung stand die junge Frau vor ihr. Sie hatte einen breiten Ledergürtel um ihre schlanke Taille geschlungen. Zaghaft lugte Louisa aus ihrem Versteck hervor.

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