Piratenbräute

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Piratenbräute

Piratenbräute

Andreas

Captain Turner, dessen Kampfname Tarbeard lautete, erklärte sich bereit, Louisa als Kombüsennmädchen aufzunehmen. Die junge Dame fand es zunächst aufregend, dass sie unter der Fahne mit den gekreuzten Knochen mitsegeln durfte. Doch bald merkte sie, dass es kein Zuckerschlecken war, kiloweise Kartoffeln zu schälen und dem mürrischen Koch zur Hand gehen zu müssen. Katherine schmunzelte, wenn sie Louise in der Kombüse besuchte. Matt Murdock sah nicht nur ziemlich grobschlächtig aus – er verfügte auch über eine dominante Ader. Louise war es nicht gewohnt, getadelt zu werden. Da sie noch nie zuvor solche Arbeiten verrichten musste, dauerte es entsprechend lange, bis sie die Kartoffeln von der Schale befreit hatte. „Haben sie dir in deinem Waisenheim denn gar nichts beigebracht? Beeil dich ein bisschen. Die Männer haben Hunger und wenn ihnen der Magen zu lange knurrt, werden sie es an mir auslassen. Bevor es dazu kommt, werde ich dich in den Hintern treten. Hast du mich verstanden? Du faules Luder!“

Louisas Empörung konnte Murdock deutlich in ihrem hübschen Gesicht ablesen. Katherine beschloss, dass es an der Zeit war, Louisa etwas Beistand zu geben. „Sie braucht etwas Zeit, Matt. Sei nicht so streng mit ihr. Louisa wird sicher schnell dazulernen, wenn du ihr eine faire Chance gibst.“ Matt brummelte etwas in seinen grauen Vollbart, das nicht allzu sehr nach Begeisterung klang. Louisa hatte sich ihr Abenteuer wiederum völlig anders vorgestellt. Einerseits war sie froh, dass sie den Hochzeitsplänen ihres Vaters entkommen konnte. Dennoch gab es an Bord dieses Piratenschiffes wenig Erbauliches. Ganz zu schweigen von romantischen Nächten unter dem Sternenhimmel, die Louisa in den Armen eines charmanten Freibeuters genießen wollte. Wobei es einen Mann gab, der ihr auf der ‚Dark Lady‘ vom ersten Tag an aufgefallen war. Es handelte sich um Jim Cullen, den ersten Steuermann.

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