Polinas Höschen

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Polinas Höschen

Polinas Höschen

Anita Isiris

Ob sie noch immer, wie jeden Sommer, oben ohne schlief? War sie etwa gar... gänzlich nackt? Holger verdrängte den Gedanken sofort, weil er nicht wusste, wozu er im Stande gewesen wäre, hätte er erst einmal damit angefangen, sich die Details vorzustellen. Polinas grüne Augen, die sie so weit aufreissen konnte, wenn sie in Panik war. Ihr grosser Mund, der ihn so angezogen hatte in all den Jahren. Ihr weiches, stets duftendes schwarzes Haar. Ihr schlanker Hals. Die abfallenden Schultern. Die winzigen Brüste mit den zwei milchschokoladefarbenen Zwiebelknöllchen. Polinas flacher Bauch. Der helle Flaum im Bereich ihres Nabels. Polinas gepflegte, epilierte Muschi. Die stets sichtbaren inneren Schamlippen, die von den grossen Labien nur unvollständig umschlossen wurden. Polinas endlos lange Beine. Die schlanken Fesseln. Die weichen, kleinen Füsse mit den zumeist lackierten Nägeln. Rosa. Orangefarben. Mintgrün mit Goldpünktchen. Polinas Spleen. Jaja, das war Polina. Holger atmete schwer.

Er hätte es rasch tun können, ohne grössere Umstände, beschloss dann aber, sich doch ein wenig Zeit zu lassen, doch ein wenig zu geniessen. Polina wähnte ihn in Australien, genauer, in Coober Pedy, der bizarren Kleinstadt mitten im Outback. Dort wollte er ja auch hin, in eine der unterirdischen Wohnungen, die deren Besitzer einigermassen vor der unerträglichen Hitze schützten. Holger war sowieso ein Untergrundmensch, einer, der Verzweigungen liebte, gleich einem Maulwurf. Mit Maulwürfen hatte er eine weitere gemeinsame Leidenschaft: Er war Sammler. Dazu aber später.

Holger nervte sich ob seiner Erektion. War das denn die Möglichkeit? Er hatte doch abgeschlossen mit dieser Schlampe, sollte sie sich doch vom lieben Gott ficken lassen, oder vom künftigen amerikanischen Präsidenten. Und doch war da noch dieses elende, nie zur Ruhe kommende Bauchgefühl. Irgendwann würde Polina erwachen, klar. Ihn anstarren aus grünen Augen. Zu einem Schrei ansetzen, einem Schrei, den er ihr allerdings verunmöglichen würde.

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