Polinas Höschen

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Polinas Höschen

Polinas Höschen

Anita Isiris

Polina riss in Panik die Augen auf. “Ruhig, nur ruhig, Süsse”, wisperte Holger. “Ich bin´s ja nur, und ich möchte es mir holen.” “Wovon... sprichst Du?” Polinas Zunge klebte am Gaumen. Sie schoss in die Höhe und sass kerzengerade in ihrem Bett. “Du bist schön, wenn Du Angst hast”, sagte Holger pathetisch und fasste den oberen Rand des Leintuchs, das sie bis an den Hals hochgezogen hatte, um sich zu schützen. Während er energisch daran zerrte, machte er ihr Komplimente über ihr matt glänzendes Haar. “Du bist doch in... Australien... das ist... doch... nicht wahr... das ist... doch... ein übler Traum.” “Kein Traum, Schätzchen, kein Traum.”

Ihre Angst erregte ihn aufs Neue. Kräftemässig war er ihr bei Weitem überlegen, und um diese Nachtzeit würde ihr ihr Schreien nicht helfen. Das nächste Haus war 100 Meter entfernt. Trotzdem warnte er sie. “Wenn Du schreist, mache ich Dich kalt”, hörte er sich sagen, obwohl ihm eigentlich nichts lieber war, als eine warme, liebende, geile Polina. Eine Polina, die ihn, und wenn es zum letzten Mal war, an sich heran liess. Energisch zerrte er das Leintuch ganz herunter und entblösste Polinas Oberkörper. “Ist es wirklich das, was Du willst?”

Anscheinend hatte sie einen Teil ihrer Fassung wieder gewonnen. Der Mond beschien ihre Haut, die fast durchsichtig wirkte, wie Alabaster. Wie ein Verdurstender starrte Holger auf die Zwiebelknollenmilchschokoladenippel. Er hätte mit Polina jetzt alles machen können – ob mit oder gegen ihren Willen, spielte doch keine Rolle. Hauptsache, Holger kam auf seine Rechnung, ein letztes Mal, bevor er sich von Berlin verabschiedete und in die endlosen Tiefen von Coober Pedy abtauchte, wo er von dubiosen Börsengeschäften zu leben gedachte, auf sichere Distanz zum Finanzamt.

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