Dazu gab es zu viele Enttäuschungen, zu viele Typen, die es einfach nicht ehrlich meinten. Marc gewährte sie eine Chance.
Svenja trug ein weiß gepunktetes, schwarzes Kleid im sogenannten Polka Dots Stil. Das schwingende, kurze Kleidchen erinnerte an die Sechziger Jahre, wie auch die schwarzen Pumps und die dazu passenden, weißen Kniestrümpfe. Svenja sah hinreißend aus, als sie vor ihrer Wohnung wartete. Ihr süßes Outfit versetzte Marc einen richtigen Adrenalin-Kick. Svenja wirkte wie eine Frischzellenkur, die er dringend benötigte. Dabei sah Marc auch sehr adrett aus in seinem schmal geschnittenen Anzug. Das eng anliegende, weiße Hemd knöpfte er nicht ganz zu und die Krawatte brauchte er heute auch nicht. Svenjas Nachbarn staunten, als er ihr die Beifahrertür aufhielt. So ein hübsches Paar gab es hier lange nicht mehr zu bestaunen. Als Svenja einstieg, meinte man ein junges Mädchen zu sehen. Das süße Kleid rutschte über ihre Knie, lenkte den Blick auf wundervoll geformte Beine. Um Svenjas Hals flatterte eine schwarze Schleife, die ihrer lieblichen Anmutung den letzten Schliff verpasste. Marc sprang in den Wagen, nahm seine Sonnenbrille aus der Ablage. Das Cabrio schnurrte, als er den Zündschlüssel drehte. Marc fuhr in gediegenem Tempo durch die verkehrsberuhigte Straße, lenkte den Wagen aus der staubigen Stadt hinaus. Marc gab etwas Gas auf der Landstraße, die sie fast für sich allein hatten. Svenja mochte, wenn der Wind ihre Haare durcheinander wirbelte. Sie lehnte sich entspannt zurück, sah dabei aus dem Fenster. Aus den Boxen klangen smoothe Klänge. Bryan Ferry sang *More than this*, diesen schwelgerischen Song aus den Achtzigern. Svenja erinnerte sich, sah dieses junge Mädchen von einst. Wie sie tanzte, mit Jungs anbandelte – einfach tat, was junge Menschen tun. Mehr als das? Konnte sie das verlangen? Svenja bemerkte den Kitzel in ihrem Schoß, der ihr lange gefehlt hatte.
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