Polka Dots

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Andreas

Marc fuhr mit seinem schwarzen Cabriolet vor, dem er vorab eine Vollreinigung spendiert hatte.
Schwarz gefiel ihm, trotz des Nachteils, dass man jeden Dreck auf dem Lack deutlich sah. Marc spürte eine gewisse Unruhe, was an Svenja lag. Svenja würde mit ihm ins Grüne fahren, was ihn sehr viel Überredungskunst kostete. Marc lernte sie an der Volkshochschule kennen, bei einem Malkurs. Svenja war etwas jünger als er, deshalb zögerte er lange, bis er sie endlich ansprach. Marc blieb viele Jahre alleine, nachdem seine Ehe in die Brüche gegangen war. Er kostete seine Freiheit aus, soweit ihm das möglich war. Da waren ja auch seine zwei Kinder, denen gegenüber er sich verpflichtet fühlte. Sie wohnten bei ihrer Mutter und Marc sah sie nicht so oft, was ihn stark beschäftigte. Er war nun Ende vierzig, sehnte sich wieder nach einer festen Beziehung. Am besten mit einer leidenschaftlichen, gefühlvollen Frau. Svenja verkörperte diese, Marc so wichtigen Eigenschaften Svenja schien ihm es wert zu sein, nochmal alles in die Waagschale zu werfen. Er fragte sie vorsichtig: „Hättest du Lust auf einen kleinen Ausflug? Wir könnten an den See fahren, zusammen picknicken.“

Zu Marcs Freude sagte sie zu, nachdem sie sich erst etwas zierte. Die mittelgroße Dunkelhaarige konnte Marc noch nicht einschätzen, fragte sich, ob er es nur auf ein Abenteuer anlegte. Svenja beging letzten Monat ihren Vierzigsten, den sie am liebsten ignoriert hätte. Nicht weil sie sich alt fühlte, oder so. Nein, sie wollte einfach nicht feiern. Svenja hasste es, den verheirateten Paaren erklären zu müssen, dass sie immer noch keinen festen Freund hatte. Niemanden, den sie ihren Bekannten präsentieren konnte, damit die sie endlich in Ruhe ließen. Marc war sehr nett, deshalb stieg sie dann doch auf seinen Vorschlag ein. Was konnte sie schon verlieren, außer einer weiteren Illusion? Mittlerweile glaubte sie nicht mehr an die ganz große Liebe.

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