POLYAMORIE 4

DIE VORLÄUFIG LETZTE NACHT.

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POLYAMORIE 4

POLYAMORIE 4

Joana Angelides

Denis hatte beobachtet, dass sich Paul zu Amelie besonders hingezogen fühlte. Das war gegen ihre Regeln und Denis nahm sich vor, den entgegen zu wirken. Paul hatte sich auch mehr als er und Clemens mit ihr beschäftigen können, daher war es nun an der Zeit, dass auch er, Denis, seinen Teil von Amelie abbekam. Das war so sie in ihrem Verhaltenskodex festgelegt und sie haben sich bisher auch immer daran gehalten.

Dass Francois und Clemens da einen Sonderstatus hatten, lag wohl daran, dass weder Paul, noch Denis dem Schmerz in der Lust etwas abgewinnen konnten und daher darüber hinwegsahen. Als Denis nun auf der Treppe auf Amelie traf sah er es als Wink des Schicksals an und legte seinen Arm ein wenig Besitz ergreifend um ihre Hüfte. Sie senkte ein wenig den Kopf in seine Richtung und streift mit ihrem Mund seine Schulter. Es machte ihm Mut, sein Gesicht in ihre dunkle Haarmähne zu versenken. So kamen sie eng umschlungen die Treppe herab und jeder konnte sehen, dass sie sich füreinander entschieden hatten. Amelie spürte seine Hand auf der Hüfte und durch den dünnen Stoff und erzitterte. Da ihre Haut von den nun bereits Stunden andauernden Kaskaden von Lust und Ekstase sehr dünn geworden war, war sie sofort wieder sehr erregt. Sie spürte das Ziehen und Pochen in ihrem Unterbauch und gleichzeitig, dass ihre Knie etwas nachgaben.

Die voran gegangene Angst vor dieser letzten Nacht war plötzlich wie verflogen und ihre Neugier war wieder erwacht. Würden die Freunde es in dieser Nacht wieder schaffen sie vor Gier und Leidenschaft aufstöhnen zu lassen? Sie vor Verlangen zum Glühen bringen?

Es war wieder eine wunderbare Sommernacht. Jean und seine Gehilfen hatten es wieder geschafft, die Tafel in ein Blumenmeer zu tauchen, die Lampions rundherum so aufzuhängen, dass auch die Hecken und Büsche geheimnisvoll leuchteten und die Glühwürmchen durch die Nacht flogen. Sogar Fledermäuse machten ihre Runden um die Kandelaber.

Der Tisch zeigte, was Küche und Keller von Bellevue so darbot. Sie saßen um den großen runden Tisch, fast nackt, nur mit den dünnen Tuniken bekleidet, barfüssig, mit etwas wirren Haaren und wieder erregt, im Banne des Sexus und bereit sich ihren Sinnen total hinzugeben.

Francois tauchte mit ihren spitzen roten Fingernägeln eine Garnele in eine der Soßen, fütterte damit Clemens und goss sich etwas Champagner über ihre Tunika, sodass man ihre Brust und den dunklen Vorhof der Brustspitzen deutlich sehen konnte. Paul beugte sich über sie und leckte den Champagner von ihrer Brust. Sie fuhr ihm zärtlich ins Haar und neckte ihm, indem sie ihm mit einem Finger langsam und zärtlich ins Ohr fuhr. Er atmete tief ein.

Amelie saß den beiden gegenüber und ließ sich von Denis den Rücken zart massieren, indem er ihre Rückenwirbel einzeln rieb und auf und ab glitt, bis sie leise stöhnte. An diesem Wochenende hatte sie bemerkt, dass ihr Rücken eine besonders erogene Zone war. Es zeichnete Denis aus, dass er das sofort begriff und dies nun verstärkt einsetzte. Amelie machte ihr Kreuz hohl und forderte ihn geradezu heraus. Am Tisch lag ein kleiner Besen für Brösel, den nahm Denis nun, glitt damit unter die Tunika von Amelie und verstärkte so seine Rückenmassage. Amelie wurde fast verrückt, sie dachte, dass tausende Ameisen durch ihr Rückenmark liefen und wimmerte geradezu mit geöffnetem Mund. Als sie fast einen Orgasmus bekam, hörte Denis auf und sie sackte auf ihrem Sessel zusammen.

„Verzeih´ mir, wir wollen das für später aufheben! Du machst mich geradezu verrückt und ich gehe dann vielleicht zu weit“, flüsterte er ihr ins Ohr.

Amelie versank in der Umarmung von Denis und atmete den Duft seiner Lust mit vollen Zügen ein. Sie hatte nicht gewusst, dass Lust auch einen Duft ausströmt. Bei Männern offensichtlich nach Holz, Moos und Moschus. Im Augenblick war er für sie der begehrenswerte Mann am Tisch.

Als sie so hingegossen in ihrem Stuhl saß, spürte sie, wie sich unter dem Tisch ein Fuß unter die Tunika schob und bis zu ihrer Vulva vordrang. Sie spürte das bewegen der Zehen, wie sich die große Zehe in sie ein wenig hinein schob und dass ihr das gefiel. Zwischen ihren halb geöffneten Lidern blickte sie über den Tisch und blickte geradezu in die verhangenen Augen von Francois, die sich unter den großen Händen von Clemens auf ihren Brüsten wand. Sie hatte den Mund leicht geöffnet und erging sich offensichtlich in einem leichten Orgasmus, den sie durch das Beißen auf ihren Lippen zu verlängern suchte.

Amelie spürte, wie die drängenden und langsamen Rotationen zwischen ihren Beinen ebenfalls gleich einen sanften Orgasmus auslösen werden und schloss die Augen. Nachdem sie beide ihren kleinen Orgasmus so zwischendurch hatten, zog Francoise ihren Fuß wieder langsam und vorsichtig zurück und trank in einem Zug ein Glas Champagner leer.

Denis, der keine Ahnung hatte, was sich unter dem Tisch abspielte spürte ihre Erregung und hielt sie ganz fest und behutsam und ließ es auf sich wirken. Diese Frau wurde für ihn immer mehr zu einem brodelnden Vulkan.

Paul saß am anderen Ende des Tisches, lehnte sich zurück und beobachtete seine Gäste; hielt ebenfalls ein Glas Champagner in der Hand und genoss die Köstlichkeiten, die vor ihm standen. Zu seinen Füßen kauerte Anne-Marie mit angezogenen Beinen und ließ seine Hände mit ihren Haaren, ihren Brüsten und den Brustspitzen spielen. Sie liebte solche Vorspiele.

Er wusste aus Erfahrung, dass die heutige Nacht anders verlaufen wird, als die vorige Nacht. In dieser Nacht werden sich Paare bilden und für sich alleine sein wollen. Genauso, hatte er sich die Definition von „Polyamorie“ vorgestellt.
Er wusste, dass sich Francoise mit Clemens vergnügen, Amelie mit Denis und schlussendlich er mit Anne-Marie einiges nachholen wird, was sie vorige Woche in Paris noch versäumt hatten.

Als die Tafel endlich aufgehoben war, erhoben sich die Paare in der Zusammensetzung wie Paul es geahnt hatte und gingen eng umschlungen die Treppe hinauf. Paul war ebenfalls aufgestanden und legte seinen Arm um Anne-Marie und flüsterte ihr ihren Namen ins Ohr. Er flüsterte ihn so leidenschaftlich, dass es Anne-Marie fast den Atem nahm. Es klang wie ein Versprechen.

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