Ich pflichtete ihr bei und sagte, ich wüßte gar nicht, womit Gregor sie verdient hätte.
So alle drei bis 6 Monate trafen wir uns und es wurde ein netter Abend. Manchmal verabredeten wir uns auch bei Gregor oder bei uns zu Hause. Er hatte ein schönes Einfamilienhaus mit einem mittelgroßen Garten drumherum. Der Garten war sein Metier, da hatte Enissa nichts zu suchen. Ich glaube, da war sie auch gar nicht böse drum. Ich denke, sie war eher der Shopping- als der Gartenscheren-Typ.
Ich wußte, dass Gregor auch hier über die A2 mußte. Da sich nicht abzeichnete, dass es bald weitergehen würde, wählte ich seine Nummer. Ich hatte Gregor dreimal abgespeichert: Gregor Büro, Gregor privat und Gregor mobil. Die Sonne blendete etwas und ich erwischte den privaten Anschluß. Enissa meldete sich mit „Hallo?“ Ich fand, sie hatte eine erotische Stimme. Ich sagte auch hallo und gestand, mich verwählt zu haben. Eigentlich wollte ich Gregor vor dem Stau auf der A2 warnen.
„Du darfst auch gern mit mir sprechen“, sagte sie. „Furchtbar gerne, aber davon weiß Gregor noch nichts von dem Stau.“
„Dann ruf ihn doch kurz über Handy an, dann kommst du nochmal durch.“
Ich lachte. „Okay, so machen wir das.“ Ich rief Gregor mobil an. Er bedankte sich, sagte mir aber, dass er wegen einer Ausschreibung länger machen müßte. Wenn er nach Hause käme, hätte sich der Stau wohl schon längst aufgelöst. Er bedankte sich trotzdem für die Info.
Ich bemerkte Bewegung im Rückspiegel. Ein Polizeiwagen fuhr vorbei, gefolgt von zwei Abschleppwagen. Das konnte also noch dauern.
Ich wählte Gregors private Nummer. Enissa ging dran. Sie war ausgebildete Zahnärztin und ging halbtags arbeiten. Sie behandelte als angestellte Ärztin in einer großen Praxis und verdiente in der Hälfte der Zeit soviel Geld wie Gregor und ich in einem Fulltimejob. Sie gab es aber auch gern wieder aus. Sie trug immer die neusten Klamotten und war stolz auf ihre Figur.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.