Sie überlegte aber noch einen Augenblick, wie sie diese respektlose Person am gemeinsten bestrafen lassen könne.
Doch dann obsiegte plötzlich Mitleid. Denn sie erkannte die bloße Angst in den Augen der Magd. Und Timea war eigentlich von Herzen eine ganz Nette, die lediglich bis an die Grenzen des Erträglichen untervögelt war, was nicht gut für die Laune ist...
Der Anblick der von Waffen bedrohten, von Wein benetzten, vor Todesangst zitternden Marie tat das seine. Selbst eine untervögelte Prinzessin konnte nicht so gemein sein.
„Senkt die Lanzen! Gebt sie frei“, ...befahl die Prinzessin milde.
„Es war meine Schuld. Was treibe ich mich auch so selbstvergessen vor verschlossenen Türen herum, als wüsste ich nicht, dass sie sich auch plötzlich öffnen könnten...“
Und an die Magd: „Folge mir, schönes Kind. Dich trifft zwar keine Schuld, aber du sollst den Schaden an mir wieder gut machen.“
Der Eunuch wurde ein wenig nervös. Denn er befand sich in einem Gewissenskonflikt. Er hatte den Auftrag, über Timeas Unschuld zu wachen. Doch niemand hatte ihn auf einen solchen Fall vorbereitet. In seinem Eunuchenhandbuch fand sich kein entsprechender Hinweis für den Fall, dass ein Mädchen einem anderem Mädchen die Jungfräulichkeit rauben könnte…
Timeas Blick jedenfalls, hatte etwas gefährlich Animalisches an sich, als er auf den Rundungen der ebenfalls komplett durchnässten Magd lag...
Timea war recht praktisch veranlagt. Als sie Marie so vor sich sah; ...das lüsterne Gejauchze noch im Ohr, ...kam ihr eine Idee:
Die Pornografie jener Tage, steckte im Märchenland noch in den Kinderschuhen. Aber die geile Blondine hatte bestimmt ein paar tolle Geschichten zu erzählen. Und das Eine oder Andere, konnte sie ihr bestimmt auch recht eindringlich zeigen…
So ließe sich die trostlose, jungfräuliche Zeit bis zu ihrer unseligen Verkupplung, doch noch einigermaßen angenehm vertreiben.Nachdem Timea ihren Eunuchen mit ein paar Süssigkeiten und einer handvoll Silbermünzen davon überzeugt hatte, dass Marie eigentlich nichts wirklich gefährliches an sich hatte, bezog dieser beruhigt seine Stellung vor der Tür. Endlich waren die Mädchen allein.
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