Es war einmal vor so langer Zeit, dass es schon kaum noch wahr sein kann, eine wunderschöne Königstochter, die man Timea nannte. Sie hatte langes, glattes, schwarzes Haar, edle Gesichtszüge, ...und dunkle Augen, die tief blicken ließen. Ihr Körper war von hohem, schlanken Wuchs. Und weil sie recht sportlich war, zuckte manch fester Muskel unter der feinen Haut ihrer langen Glieder.
Im Schloss ihres königlichen Vaters, führte die schöne Prinzessin ein luxuriöses Leben, das keinen Mangel kannte. Die schwarzmähnige Schönheit wurde derart von der Dienerschaft verwöhnt, dass es schon fast nicht mehr gut für sie war.
Der König hatte große Pläne mit seiner kostbaren Tochter. Denn er war ein großer König, und wollte noch größer werden. Seine zahlreichen Söhne schickte er gern in den Krieg, auf dass sie seinen Reichtum mehren, ...und seine Grenzen erweitern sollten.
Seine einzige Tochter aber, da sie so unvergleichlich schön war, wollte er an einen anderen, kaum weniger mächtigen König verheiraten. Einen mächtigen, vorzüglich gerüsteten König, dessen wunderschönes Reich er nicht mit der Gewalt seiner Waffen erringen konnte.
Da sich zu jener Zeit, und ganz besonders in Königsfamilien, nur jungfräuliche Töchter verheiraten ließen, achtete unser König, nennen wir ihn einfach einmal Baltasar den Ersten, streng darauf, dass sich sein Töchterlein nicht an seiner Jungfräulichkeit verletzen konnte. Weder absichtlich noch unabsichtlich. Eine derartige Verwundung hätte ihn schließlich ein ganzes Königreich gekostet.
Als die schöne Timea also nun in das Alter kam, da junge Mädchen nicht mehr so ganz unschuldig an sich herumzuspielen begannen, ließ Baltasar alles gefährliche Spielzeug aus ihrem Gemach entfernen. Die Ärmste besaß am Ende nur noch weiche Stoffpuppen. Selbst die schönen, langen Wachskerzen aus den Kronleuchtern ihres prinzesslichen Jugendzimmers, wurden durch plumpe, unhandliche Stümpfe ersetzt, um jegliche Gefahr der Selbstverletzung auszuschließen.
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