Ist der Hammer, wer hätte das gedacht.“
„Was für ein toller Zufall. Ich muss wieder los, wir sehen uns dann später. Ich beeile mich auch und melde mich dann.“
„Prima Basti, ich werde fertig sein und auf dich warten.“
Der Bildschirm wird dunkel und mich durchströmt ein wohliges Gefühl freudiger Erwartung. Gut, dass er nur geschrieben hat. Sprachnachrichten hätten mich nur noch kribbeliger werden lassen. Es reicht so schon. Der Mann macht mich kirre. So schlimm war das nicht mal, als ich mich in Matthias verliebt hatte. Basti, Basti, was machst du mit mir. Ich will mich nicht jetzt schon wie eine dumme Schnepfe in dich verlieben, dazu ist es noch zu früh. Ich kenne ihn noch gar nicht richtig und doch fühlt es sich fast schon so an. Mist, meine Nippel sind schon wieder hart.
Wenn er sich nur nicht immer entschuldigen würde. Ich mag das nicht. Klingt komisch, ist aber so. Wenn er bei mir eine Grenze überschreitet, sage ich ihm das schon. Das muss er verstehen und lernen, sonst wird das aus uns nichts, da bin ich konsequent. Weichgespülte, ich erwähnte es schon.
Jetzt, wo ich weiß, dass der Abend noch Programm hat, geht der Nachmittag noch langsamer vorbei. Quälend und langweilig. Ich habe keinen Termin mehr und könnte die Zeit nutzen, noch einige Finanzierungen zu rechnen. Doch ich träume vor mich hin und frage mich: Was ziehe ich an, Kleid oder Hose? Kann ich ihm den Anblick meiner Prothese zumuten, wenn ich ein Kleid wähle? Ja, besser mit offenen Karten spielen.
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Es klingelt. Basti hat sich tatsächlich beeilt. Nicht mal halb 9. Knapp, dass ich fertig bin. Ein letzter Blick in den Spiegel, die widerspenstige Haarsträhne hinters Ohr geklemmt, einmal tief durchatmen.
Er hat sich einen schönen Duft aufgelegt. Er riecht männlich-herb, mit einer zitronischen Note. Lässige Stoffhose, ein leichtes Sommerhemd und darüber ein Sakko. Für einen Mann schick abgestimmt. Geschmack hat er.
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