„Alleinstehende Frau, nicht hässlich denke ich, erstes Obergeschoss, da fühle ich mich manchmal nicht so sicher.“
„Anni, ich weiß nicht. Immer bin ich auch nicht zu Hause. Jetzt im Homeoffice zwar öfter, aber eben auch nicht durchgehend.“
„Das ist mir auch klar. Aber wenn, dann würdest du?“
„Ja, dann würde ich.“
Es ist fast, als wäre für den Augenblick alles gesagt. Obwohl ich noch einiges auf Lager habe, was ich mit ihm besprechen muss. Es ist schön in seiner Nähe zu sein. Seine Stimme, tief und von einer Sanftheit, die mich erschauern lässt.
„Hast du mich gesehen, wie ich … ich meine, hast du mich nackt gesehen?“, frage ich über meine Schulter hinweg. Es dauert, bis er antwortet.
„Ja.“
„Oft?“, hake ich nach.
„Schon ein paar Mal.“
„Auch, wenn ich es mir selbst besorgt habe?“
„Ja.“ Ehrlich ist er ja, das muss ich ihm hoch anrechnen.
„Hat es dir gefallen?“
„Doch, sehr sogar.“
„Hast du dabei gewichst?“
„Anni, das möchte ich nicht sagen.“
„Die Antwort reicht mir schon.“, nicke ich wissend. Natürlich hat er gewichst. Er ist eben auch nur ein Mann. Ich kann es ihm nicht verdenken, wo kriegt man sonst schon kostenlos so eine Show geboten? Ich hätte es genauso gemacht, wenn ich ihn beobachtet hätte.
„Anni, wirklich. Es tut mir echt leid, verdammt peinlich ist es mir. Und deine Fragen sind es auch.“
„Bastian Arndt, komm mal hier rum und sieh mich an … Ich habe es dir schon mal geschrieben und sage es dir jetzt nochmal sehr eindringlich: Höre bitte auf, dich für alles zu entschuldigen. Ich sage dir schon, wenn meine Grenze erreicht ist.
Bitte versprich es mir.
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