Ich muss hier weg, sonst werde ich noch schwach. Natürlich würde ich mich gern weiterschieben lassen und natürlich würde ich ihn gern weiter in meiner Nähe wissen. Aber das darf ich ihm weder sagen, noch ihm das Gefühl dazu vermitteln. Nicht bei unserem ersten Treffen. Gut, dass er freiwillig den Weg freigibt. Langsam rolle ich an ihm vorbei, sehe ihn ein letztes Mal an und fahre durch die Glastür, die sich elektrisch zur Seite schiebt.
Bastian: Eigentlich habe ich nicht damit gerechnet sie schieben zu dürfen. Keine Ahnung, was mich spontan die Jacke schnappen und auf die Straße laufen ließ. Hat einen schönen Zahn, drauf die Hübsche.
Ich muss sie überraschen, nur so kann es gehen. Wenn ich mich ihr einfach in den Weg stelle, wird sie vermutlich stinksauer reagieren und mich zum Jordan jagen.
Mir gelingt es sie einzuholen und sie zu verwirren. Erfreut, dass ich sie so einfach anschubse, ist sie nicht. Will, dass ich sie loslasse und verschwinde. Das ich sie schon fast zwei Monate heimlich beobachte und bespanne, kann ich ihr schlecht verraten. Aber vorstellen, höflich und nett, wie man das eben so macht, sollte ja wohl erlaubt sein.
Kein besonders origineller Einstieg, aber der scheint mir bei ihr auch völlig fehl am Platz zu sein. Ich schätze sie jedenfalls so ein.
Mein Eindruck ist, dass sie nicht einfach nur im Büro arbeitet, sondern schon etwas macht, was anspruchsvoll ist und Grips erfordert. Keinesfalls ist sie eine von den Frauen, die sich mit einem flachen Spruch beindrucken und abschleppen lassen.
„Bastian Arndt.“, stelle ich mich vor. Aber das scheint sie nicht besonders zu wundern. Eher kommt es mir vor, als würde sie mein Anblick überraschen. Das Ängstliche in ihrer Stimme, das eben noch überdeutlich rauszuhören war, wird mit jedem ihrer Sätze weniger. Ihre Augen scannen mein Gesicht und entdecken etwas, was sie sofort entspannen lässt.
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