„Um Himmels Willen Basti, was … wie …!“, strich ich ihm vorsichtig mit der Fingerspitze über die Verletzungen in seinem Gesicht.
„Es ist nichts. Ich wollte sie am Einladen hindern. Zeit schinden, bis die Bullen …“
Ich verstand sofort, ohne, dass weitere Worte nötig geworden wären und legte ihm die Finger auf den Mund. Ich war ihm mehr als nur dankbar für seinen Einsatz, seinem Mut, den ich ihm bis zu diesem Zeitpunkt nicht zugetraut hätte. Es brachte ihn mir wieder, oder auch, noch ein Stück näher. Innerlich, in meinem Herzen, das angesichts der Situation um mich herum wild pochte. Ich hätte mir niemand anderen vorstellen können, nicht einmal meine Eltern, die ich jetzt lieber um mich gehabt hätte.
„Basti, was mache ich denn jetzt, wo soll ich denn jetzt hin. Denkst du, ich kann noch bei meinen Eltern … aber das ist so weit weg. Da bin ich zur Arbeit ja ewig unterwegs. Oder vielleicht ein Hotel in der Nähe, bis alles repariert und die Schlösser ausgetauscht sind?“
„Warum bleibst du nicht so lange bei mir.“, antwortete er, als wäre es die einzig logische Lösung für ihn. Natürlich, so konnte ich den Fortschritt der Handwerker in meiner Wohnung kontrollieren und hatte den gleichen Arbeitsweg wie vorher. So brauchte ich mich in keinster Weise umstellen.
„Das ist sehr nett Basti, wirklich. Aber …“
„Was aber, denkst du, es könnte gefährlich werden? Anni, wir sind beide erwachsen. Ich denke, wir haben das im Griff. Außerdem schlägst du gleich ein paar Fliegen mit einer Klappe.“, fiel er mir sofort ins Wort und unterdrückte damit jeden Widerspruch meinerseits im Keim.
Wie recht er damit hatte. Einen Menschen wie ihn, trifft man nicht alle Tage. Eher selten und ich war froh, ihn als meinen Freund zu haben.
„Komm Mietze, lass uns ein paar deiner Sachen holen und rüber gehen. Es ist spät und hier können wir nichts mehr machen.“
Auch das stimmte.
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