Private Eyes - Kapitel 2

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Private Eyes - Kapitel 2

Private Eyes - Kapitel 2

Gero Hard

Ein paar Tage nach unserem Walk in the Park bekam ich meine endgültige Prothese, ein futuristisch anmutendes Teil aus Karbon und Edelstahl. Eine fleischfarbene Hülle ermöglichte mir sogar das Tragen unter einem Kleid, ohne dass es sofort auffiel. Ein wahnsinns-Teil.

Basti war mittlerweile immer dann an meiner Seite, wenn es unsere Zeit und seine Termine zuließen. Er war es schließlich auch, der mich langsam wieder an das Joggen heranführte. Mit ihm zusammen übte ich erst das Gehen und später das Laufen mit meinem neuen Bein. Er bewies dabei eine Engelsgeduld, war einfühlsam und überaus fürsorglich. Ich hatte mich schnell an ihn gewöhnt, mochte ihn und er fehlte mir, wenn er mal keine Zeit für mich hatte. Dann saß ich an meinem Teleskop und sah hindurch, bis bei ihm das Licht in der Wohnung anging, er am Fenster auftauchte und mir zuwinkte. Wir taten das gegenseitig, um mit ruhigem Gewissen ins Bett gehen zu können. Zu wissen, dass es dem anderen gut ging, war uns wichtig geworden.

Schleichend hatte sich so etwas wie unsere eigene Normalität eingespielt, so, dass wir nicht merken, wie wir uns zwar immer weiter angenähert, aber als Paar auch gleichzeitig weiter voneinander entfernt hatten. Jedenfalls empfand ich das so.

Und genauso schleichend änderte sich mit meiner neuen Beweglichkeit auch mein Leben. Ich fühlte mich als Frau wieder attraktiv und begehrenswert, was ich eigentlich schon immer war, aber jetzt neu auflebte. Ich wusste Bastian an meiner Seite und das gab mir ein Gefühl der Sicherheit. Ich wusste, er würde auf mich aufpassen. Nicht nur wie ein Freund, sondern fast wie ein großer Bruder, den ich nie hatte.

So wirklich bewusst wurde mir das erst, als ich den ersten Mann mit nach Hause schleppte. Etwas, was ich mir geschworen hatte, nie zu tun, passierte nach einem Seminar, wo ich eben diesen Jemand kennengelernt hatte.

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