Bastian: Ich gab mir wirklich Mühe, das Herz von Anni zu gewinnen. Ich tat einfach alles, worum sie mich bat. Und die Liste war schier endlos. Ich fuhr sie zu den Ärzten, ging mit ihr einkaufen, verbrachte viel Zeit mit ihr, wann immer es mir möglich war.
Ich übte mit ihr, als sie die neue Prothese bekam, brachte sie zu den Physiostunden, ging später sogar mit ihr laufen. Sport war bis dahin bei mir zur Nebensache geworden und sie war der Grund, warum ich meine alten Laufschuhe aus dem Schrank holte. Insgesamt eine schöne Zeit, ich der ich wirklich gern in ihrer Nähe war. Aber ihr meine Liebe zu gestehen, traute ich mich nicht. Wie sollte ich ihr vernünftig beibringen, dass ich ein Problem mit meinem Samenerguss hatte. Wenn ich mir ein paar Tage keinen von der Palme wedelte, brachte ich es leicht auf ein halbes Sprudelglas voll. Das konnte ich ihr unmöglich erzählen. Dann noch, dass sie mich jedes Mal verärgert anfauchte, wenn ich mich mal für etwas entschuldigte. Ich müsse es mir abgewöhnen und verstehen, dass es sie abturnte. Wie sollte ich mir etwas abgewöhnen, was mir meine Mutter über Jahre erfolgreich anerzogen hatte. Das sei höflich und würde sich so gehören, wenn man einen Fehler gemacht hatte. Mama konnte sich damit nicht geirrt haben. Mich verwirrte Annis Einstellung und verstehen konnte ich es nicht.
Was ich allerdings schnell lernte war, dass für Anni zwar eine Freundschaft, aber eine Paarbildung aus dem Grund völlig ausgeschlossen war. Niedergeschlagen verzog ich mich in die Friendzone und fand mich damit ab, dass es wohl genau der Platz war, den Anni für mich vorgesehen hatte. Ich wusste, dass die Frau meiner Wahl diverse Männer hatte, die alle miteinander das durften, was mir auf ewig verwehrt bleiben würde. Fast jeder durfte sie riechen, schmecken, fühlen, sie berühren und sehen, wie sich ihr Gesicht veränderte, wenn sie erregt war.
Private Eyes - Kapitel 3
37 29-44 Minuten 0 Kommentare
Private Eyes - Kapitel 3
Zugriffe gesamt: 3764
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.