Basti nahm mich in die Arme und gab mir den Halt, den ich jetzt brauchte und nahm ihn dankbar an.
Wir sahen uns an und uns dann um. Das war schon eine ordentliche Sauerei, die wir in unserer Ekstase hinterlassen hatten. Laut lachend nahmen wir uns in die Arme und besiegelten den Neuanfang zu zweit mit einem endlos langen Kuss.
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Die Wochen zogen ins Land und bei uns schlich sich so etwas wie Routine ein. Das Leben hier auf der Insel war normal geworden. Das, was mich bei meiner Ankunft noch faszinierte, nahm ich jetzt nur noch am Rande wahr. Nicht, dass es schlecht war, nein, nichts worüber ich mich jemals beklagen würde. Das Leben hier in Thailand hatte trotz der immer gleichen Tagesabläufe nichts von seiner Leichtigkeit verloren.
Wir schliefen wann wir wollten, standen auf, wenn das Sonnenlicht uns weckte, fickten uns die Seele aus dem Leib und genossen unser ‚hier sein‘.
„Ich glaub, ich muss kotzen!“, stöhnte ich eines sehr frühen Morgens und schob mich aus dem Bett.
Bastian drehte sich einfach auf die Seite und schnarchte unbeirrt weiter. Ich hing kurze Zeit später über unserer Kloschüssel und ließ mir die kläglichen Reste der letzten Nahrung wieder durch den Kopf gehen. Doch am Essen konnte es nicht gelegen haben, dessen war ich mir sicher. Blieb nur noch …
Aber wie konnte das gehen, wir hatten immer verhütet, peinlich genau darauf geachtet, dass er ein Kondom nutzte, weil ich meine Pille aufgebraucht hatte. Ich war Frau genug und horchte in meinen Körper hinein, deutete die Zeichen, zählte eins und eins zusammen und diagnostizierte treffsicher eine Schwangerschaft.
In Gedanken zählte ich die Wochen seit der letzten Periode und kam auf sechs. So sehr hatten wir uns in unserer Routine bewegt, dass ich die Überfälligkeit meiner Regel nicht bemerkte.
Aber jetzt, wo ich mir die letzten Bissen hochwürgte, machte alles plötzlich Sinn.
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