Ich freue mich riesig auf das Wesen.“
„Ich auch, glaub mir. Aber es ändert alles.“
„Klingt, als käme es dir ungelegen. Du nimmst mich nicht mehr in den Arm, grübelst und laberst Schwachsinn. Ich glaub dir das alles nicht, du willst es nicht. Es passt dir nicht in den Kram, sei doch ehrlich.“
„Nein, nein Schatz, du verstehst das falsch! Wir werden hier weg müssen, zurück nach D., müssen es deinen Eltern sagen und sowas macht man nicht am Telefon, müssen heiraten … ach scheisse, willst du das überhaupt? Darüber haben wir auch noch nicht gesprochen. Und überhaupt … ich möchte nicht, dass meine Kinder in dieser Wildnis aufwachsen. Ich möchte, dass sie behütet und sicher aufwachsen, mit guten Ärzten, Kindergarten, Großeltern und dem ganzen Kram.“
Es war eigenartig, wie er von himmhochjauchzend auf rational denkend umstellen konnte. Selbstverständlich mussten wir über diese Dinge nachdenken, keine Frage. Aber Herrgott nochmal, ich hatte noch nicht mal einen Test gemacht. Es war bisher nur meine persönliche Auswertung dessen, was mein Körper mir zugeflüstert hatte.
Nichtsdestotrotz war das, was er wie aus der Hüfte geschossen sagte, wunderschön. Mir zeigte es, dass er ein guter, verantwortungsvoller Vater werden würde und seinem Kind nur das Beste angedeihen lassen wollte.
„Du bist echt süß Schatz.“, küsste ich ihn auf die Nase, „aber wir müssen doch erst noch wenigstens einen, besser zwei Tests machen, um wirklich sicher zu sein, findest du nicht auch?“
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Wie zu erwarten war, hatten die Tests meinen Verdacht bestätigt. Aufgeregt saßen wir mucksmäuschenstill, die Köpfe dicht aneinander, vor dem Teststreifen und starrten gespannt wie Flitzebögen auf die Testfläche. Warum wir dabei nichts sagten, weiß ich bis heute nicht genau, aber vielleicht dachten wir in dieser für uns geschichtsträchtigen Wartezeit, dass sich das Ergebnis durch unsere Stimmen verändern könnte.
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