Private Eyes - Kapitel 4

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Private Eyes - Kapitel 4

Private Eyes - Kapitel 4

Gero Hard

Ich allerdings, musste schnell kürzer treten, denn immer öfter bekam ich ganz miese Tritte unserer zweiten Tochter verpasst, die mich so manches Mal heftig ausatmen ließen. Abends lag ich mehr auf der Couch, als dass ich saß und hatte nicht selten Seitenstiche. Ehrlich gesagt war das die Phase, wo ich froh gewesen wäre, wenn es bald vorbei gewesen wäre.
Ich rief Bastian an, der gerade mitten in einem Kundentermin steckte, er möge doch auf schnellstem Wege in die Klinik kommen. Mia hatte es plötzlich, zudem noch zwei Wochen zu früh, sehr eilig.
Als sie es dann geschafft hatte, schrie sie ihren Unmut darüber, dass sie das warme, schützende Gewölbe ihrer Mutter verlassen musste, der Hebamme laut ins Gesicht. Vermutlich fühlte sie sich „rausgeworfen“ und irgendwie war das ja auch so. Der Mietvertrag gekündigt und die Mietdauer abgelaufen … tja junge Frau, Pech gehabt.
Wir hatten uns für den Namen Mia entschieden. Ich erinnerte mich an unsere ersten Namenssuche zurück und dachte daran, dass Mia die Kurzform von Maria war und einen biblischen Bezug hatte. Es bedeutete „Geschenk Gottes“ und genau das war sie. Bildhübsch, wie ihre Mutter und ihre Schwester. Aber ein Schreihals vor dem Herrn. Das änderte sich dann, als ihr Mama’s Brustwarze angeboten wurde, aus der reichlich lieblich schmeckender Nektar floss.
Da waren wir nun wieder in Deutschland. Ein Umstand, von dem wir vor etwa drei Jahren behauptet hatten, dass er nie wieder eintreten würde. Unsere Familien und Freunde freute es, dass wir wieder da waren und veranstalteten ein große Willkommens-Gartenparty.

Bastian und ich, Anni, hatten einen nicht ganz einfachen Start. Ich hatte es verbockt und Basti hat mir alles verziehen. Die Zeit in Thailand werden wir nie vergessen. Ein einziges Abenteuer, das wir erleben durften und das uns gemeinsam stark gemacht hatte. Noch heute fahren wir regelmäßig dorthin, besuchen Wolfgang, der dort eine neue Frau gefunden hatte und unendlich glücklich mit ihr war.
Unsere Kinder schlafen. Heute war es ein Kraftakt, sie zur Ruhe zu bringen. Auch Basti ist müde und hat die Beine lang gemacht. Auf dem Tablet liest er erotische Geschichten. Das hat er sich erst angewöhnt, als wir wieder in D waren. Wer weiß, vielleicht schreiben wir unsere Geschichte ja mal zusammen auf.
Verträumt gehe ich zum Fenster und drehe meinen Ehering an meinem Finger. Gegenüber in den Fenstern brennt hier und da Licht. Ob ich es wagen soll? Was, wenn ich dort eine Frau oder einen Man beim ficken sehe? Will ich das Risiko eingehen, meine Eskapaden von vor drei Jahren wieder lebendig werden zu lassen? Hinter mir liegt mein Traummann. Für nichts in der Welt würde ich den jemals wieder hergeben. Und fremdgehen? Niemals, nicht für alles Geld der Welt würde ich mich fremd ficken lassen. Ich denke, wir haben beide keinen Grund dazu.
Wenn ich jetzt durch das Teleskop vor mir sehe, bleibt das nur für meine Augen bestimmt. Meine ‚Private Eyes‘, wie früher bei Bastian und mir.

Ende

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