Irgendwie hatten die meisten plötzlich eine seltsame Vorliebe für an sich doch recht unbequeme Feldbetten entdeckt. ...Gab es eigentlich Doppelfeldbetten?
Orn bekam schon oft etwas zu sehen. Schließlich saßen die Schärfsten in der ersten Reihe. Betty hatte einen Leberfleck am linken Oberschenkel, ...so hoch, dass er nur selten die Sonne sah. Doch Orn kannte ihn, genau wie den markanten Fleck an der gegenüberliegenden Tapete.
Die Rothaarige Jacky hatte einen kleinen Delphin auf die Arschbacke tätowiert; ...bevorzugte ultraknappe Minis und liebte rote Slips.
Auch die schwarzmähnige Mary fand immer einen Weg, den Blick des Professors unter ihr geblümtes Sommerkleidchen zu locken.
Und jene, die wie die blond Karin mehr auf Oberweite setzten, ...der Professor wusste, dass ihr Bauchnabel gepierct war; ...obwohl sie in dieser Saison Overalls bevorzugte. ...Die reine Selbstbeherrschung. Oder war er etwa so blauäugig, dass er diese Spiel nicht durchschaute?
Orn war der ritterliche Typ. Er wollte es nicht verantworten, eines dieser schönen Geschöpfe in Gefahr zu bringen. Und Gefahr gab es im Urwald von Oranga im Überfluss:
Schlangen, Spinnen, fleischfressende Pflanzen, ...giftige Eingebohrenen-Pfeile, ...und nicht zuletzt Tripper, Syphilis&Co. ...Und dann noch die Krallen des legendären, riesigen Makonatovogels (auch wenn den noch keiner fotografiert hatte)...
Dennoch, ...so sehr sich Orn auch wehrte: Immer wieder gelang es der einen oder anderen, ihm heimlich bis zu den Ausgrabungsstätten zu folgen. Das brachte in der Regel mehr Ärger als Freude mit sich. Denn schließlich war er ja zum arbeiten da, und nicht als Babysitter. Gewiss gab es auch Studenten auf den Grabungsfeldern. Aber nicht hier, am feuchten Arsch der Welt. Die konnten auch im Teutoburger Wald nach Römersandalen suchen. Da wurde wenigstens niemand gefressen; ...jedenfalls nicht, seit der letzten zweihundert Jahre.
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