„Könnten sie keine Assistentin gebrauchen? Ich brauche noch ein Praktikum. Und die Römerlager am Rhein sind so langweilig. Ich würde all ihre Funde katalogisieren, Fotografieren, verpacken, ...all die lästige Verwaltungsarbeit für sie übernehmen, damit sie sich mit voller Kraft den wichtigeren Aufgaben zuwenden können.“
Umständlich füllte Sabin die Tassen.
„Das könnte mir schon gefallen“, ...entgegnete Orn.
„Aber die Gegend ist zu unsicher, um dort unerfahrenes Personal einzusetzen. Ich kann es nicht verantworten. Es wäre doch wirklich schade, sie dort im Urwald zu verlieren.“
„Früher hatten wir immer ein paar Praktikanten dabei. Aber seit neulich einer der jungen Helfer auf mysteriöse Weise verschwunden ist, verbietet das auch die Archäologische Gesellschaft. Wir dürfen nur noch mit örtlichen Kräften arbeiten. Außerdem sind sie nicht geimpft. Sumpffieber, Malaria, Gelbfieber, ...halt das ganze Programm.“
„Schade“, stöhnte die Blonde schmollenden Mundes.
...„Ich hätte mir gern einmal ihre Arbeit aus der Nähe angesehen. Das muss ja so aufregend sein, Schätze zu enthüllen, die seit Jahrtausenden kein menschliches Auge mehr erblickt hat.“ ...Bei diesen Worten streckte sie sich so verführerisch, dass ihm auch ihre wertvollen Schätze unmöglich entgehen konnten.
„Stellen sie sich das nur nicht so romantisch vor. Der größte Teil unserer Arbeit besteht aus harter Schufterei; ...bei vierzig Grad und hundertprozentiger Luftfeuchtigkeit. Dazu kommen Schlangen, Moskitos und hin und wieder auch ein paar Indiopfeile, die sie auf uns nieder regnen lassen, weil wir in ihren heiligen Wald eindringen.
Obwohl sie angeblich kein Menschenfleisch mehr essen, hält sich doch hartnäckig das Gerücht, dass der verschwundene Mac Lion ihren Göttern geopfert wurde. Wir wissen bis heute nicht, ob er in ihren Kochtöpfen gelandet, ...oder einfach mit einer örtlichen Schönheit durchgebrannt ist.“
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