Professor Höllerer

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Professor Höllerer

Professor Höllerer

Michael Müller

Sie hatte ihre Schulter an die Augusts gelehnt und er war nicht abgedrückt. Sie vermeinte, sogar einen leichten Gegendruck zu fühlen. Das Verlangen seine Hand in der ihren zu halten, seine warm und sanft durch den dünnen Stoff ihres Hosenanzugs auf ihren Schenkel liegen zu haben, war mit jeder Minute die in dem dunklen Saale verstrich stärker geworden. Sie hatte aber nicht gewagt seine Hand zu ergreifen.
Sie hielten sich nicht lange am Büfett auf. August machte Isa noch mit Ernst Hanzel bekannt, dem er zur hohen Qualität seines Films gratulierte; vermied ein zu langes Gespräch mit Katharina, die ihn bat Agnes ihre Grüße zu übermitteln - dabei blickte sie leicht ironisch auf Isa - und sie verließen den Empfang nach kaum einer halben Stunde. Auf der Strasse schlug August vor gemeinsam auf ein Glas Wein zu gehen. In einem Kellerlokal in einer der schmalen Gassen der Altstadt saßen sie in einer engen Nische der Wand. Isa fühlte durch Augusts Nähe wieder diese sanften Schauer durch ihren Körper wallen. Als er dann seine Hand auf ihre legte und fragte was er für sie bestellen dürfe, erwachte die Quelle in ihr. Bis zur Sperrstunde saßen sie und sprachen über den eben gesehen Film. Seine sanfte, leise Stimme, seine gewählten Worte, seine auf sie gerichteten Augen ließen Isa vor Verlangen nach seinem Körper, dem Wunsch ihn in sich aufzunehmen, zerfließen.
Einige Minuten benötigten sie um die Autofreiezone hintersichzulassen und einen Taxistandplatz zu erreichen. Langsam schob sie ihre Hand in die seine. Nur zögernd schlossen sich seine Finger um die ihren, hielten sie aber dann fest.
Im Fonds eines Taxis das sie zu ihrem Wohnhaus brachte saßen sie und ihre Hand war in seiner. August blickte Isa an und schloss kurz seine Augen. Sein Atem kam als leises Seufzen als er ihre Hand fester umschloss. Vor der Türe ihrer Wohnung nahmen sie abschied.

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