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"Das freut mich. Wann darf ich sie erwarten?"
"Passt es am Donnerstag um 15:00 Uhr?"
"Ja," und er wiederholte, wie sehr er sich freue, sie wieder empfangen zu dürfen.
Dieser Donnerstagnachmittag verlief ebenso angenehm wie ihr erster Besuch und wurde mit weiteren Besuchen fortgesetzt.
Einmal, der Professor war in den Vorraum ans Telefon gegangen, war sie aufgestanden um sich die Bücher näher zu betrachten. Sie hielt ein schweres Exemplar aufgeschlagen in Händen, als sie plötzlich seine Stimme neben sich hörte. Er war neben sie getreten ohne dass sie sein herankommen bemerkt hatte. Nun stand er seitlich nahe hinter ihr.
"Eine sehr schöne und seltene Ausgabe der Schriften Goethes über seine alchemistischen Arbeiten," sagte er und seine leise, sanfte Stimme ließ sie
leicht erschauern.
Sie wandte sich ihm zu, berührte dabei mit ihrer Schulter seine Brust. Wieder liefen sanfte Schauer durch ihren Körper er rückte aber einen kleinen Schritt von ihr ab. Sie stellte das Buch zurück ins Regal und das folgende Gespräch hatte Goethes alchemistische Forschungen zum Inhalt. An diesem Abend saß sie vorm zu Bett gehen noch auf ihrer Couch mit einer Schale Tee in ihren Händen. Die Beine untergeschlagen und bereits nur mehr mit ihrem übergroßen "Schlaf-T-Shirt" bekleidet, dachte sie über den vergangenen Besuch nach.
Bei der Erinnerung an den flüchtigen Kontakt ihrer Schulter mit seiner Brust erlebte sie von Neuem diese leichten Schauer. Auch seine Hand fühlte sie in der ihren und seine Stimme hörte sie.
Als sie bemerkte wie ihre Hand zärtlich über ihren nackten Oberschenkel glitt, sprang sie auf und rannte ins Badezimmer. Mit beiden Händen auf den Rand des Waschbeckenbecken gestützt, sah sie in den darüber angebrachten Spiegel.
"Isa du bist verrückt," sagte sie leise zu ihrem Spiegelbild, "total verrückt. Der Professor könnte dein Vater, Großvater!, sein.
Professor Höllerer
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Professor Höllerer
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