Pummelchen und das Bierglas

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Pummelchen und das Bierglas

Pummelchen und das Bierglas

Anita Isiris

Ich kannte Pummelchen vom Taekwondo. Seit einiger Zeit trainiere ich wöchentlich zwei Mal in dieser koreanischen Form von Karate, und die Sportart macht glücklich. Es machte mich glücklich, mit Pummelchen zusammenzuarbeiten. Wir erstrebten beide den ersten blauen Gürtel. Wenn Pummelchen dann, mit zufriedenem Gesicht, unter der Dusche ihre Brüste einseifte, war es endgültig um mich geschehen.
Dann hatte Holger diese etwas perverse Idee. Holger lebte mit mir in der Studi-WG und galt als seriöser angehender Jurist – wenn da nicht seine Schwäche für Frauen und Bier gewesen wäre. Holger sammelte diese unbeschreiblich tollen Ritzenhoff-Gläser in allen Grössen. Seine Kollektion war sein ganzer Stolz, prangte auf einem Biedermeier-Sekretär und hatte etwa Royales an sich. Frauen sammelte er vermutlich auch – auf irgendwelchen passwortgeschützen Harddisks. Aber da hatten wir keinen Zugang.

Pummelchen hatte es ihm angetan, dem Holger. Er steckte einen guten Teil seines Stipendiums in Fair Trade Coffee, X-large, den er am Tresen bei Pummelchen erwarb. Alles hier duftete nach frisch gerösteten Kaffeebohnen – Pummelchen vermutlich auch. Der Kaffeeduft machte uns alle geil, und Holger behauptete, dass er viel besser konnte, wenn er diesen Fair Trade Duft reinzog und dazu dunkle Schokolade verspeiste. Er konnte sich so viel besser konzentrieren, um präzise zu sein. Konzentrieren auf Pummelchens runde Bewegungen hinter dem Tresen.

Dann hatte Holger eben diese etwas perverse Idee, einen Öko-Porno zu drehen. Einen waswiewo-Film? „Öko-Porno“, sagte er mit Nachdruck. „Du, Anita, schreibst ein Drehbuch. Darin sollen nur glückliche Frauen vorkommen, Frauen, die alles von sich zeigen, ohne sich dabei ausgebeutet vorzukommen. Frauen, die strahlend ihre Brüste in die Kamera halten. Frauen, die es geil finden, sich zu öffnen und ihre Muschi befummeln zu lassen. Frauen, die lustvoll blasen, bis der Arzt kommt.“

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