Pummelchen servierte Fair Trade Kaffee in einem Schnellimbiss. Mit richtigem Namen hiess sie Anna Lena. Pummelchen war nur 163 cm gross und trug eine enge Uniform. Offenbar wurde fürs BBW-Personal nichts Spezielles kreiert. Pummelchen gehörte bestimmt ebenfalls zu den Frauen, die mit ernster Miene in die „big-is-beautiful“-Ecke der H & M Filialen schleichen und dann doch nichts Passendes finden – mal abgesehen von den tristen Farben, die zur Auswahl stehen.
Pummelchens Bluse, Bestandteil der Moonrock-Fastfood-Uniform, hatte fünf Knöpfe. Den obersten Knopf hatte Pummelchen stets geöffnet. Die Bluse gab somit den Blick frei auf ihren Hals, an dem ein wunderschön gefasster Lapislazuli seine Wirkung tat. Ihre Brüste wirkten, als wären sie in einem Gefängnis und seien daran, das synthetische Material, das sich über ihnen spannte, zu sprengen. Die Knöpfe hielten aber. Der guten Beobachterin entging aber keinesfalls das bisschen weisse, reine Haut, das zu sehen war, wenn man Pummelchen von der Seite betrachtete.Zwischen den Knöpfen warf der Stoff kleine Wellen, und unter diesen Wellen war Pummelchens Haut zu sehen. Die Haut ihrer wunderbaren, göttinnengleichen Brüste.
Es waren Brüste, die es wohl vermocht hätten, Weltkriege zu verhindern oder auch die aktuelle US-Depression. Die Inflation in China. Das Auseinanderbrechen der EU. Das Zusammenklappen der internationalen Finanzmärkte. Pummelchens Brüste hätten sie alle beruhigt, die überhitzten Politiker, die hysterischen Börsenmakler, die zynischen Kriegsgurgeln dieser Welt, so ihre Brüste denn diesen Schlüsselpersonen zugänglich gewesen wären.
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