Nach zwölfen schon auf meinem nackten Oberschenkel. Wenn er mir erst die Innenseiten kraulte, war es um mich geschehen. Auf Zärtlichkeiten stehe ich durchaus. Aber ich liebe auch die harte Tour. Und dafür war er einfach zu weich. Ich hätte ihn gar nicht herein lassen dürfen. Das weiß ich selbst. Aber ich bin halt ein liebes Mäuschen…
Doch als hätten sie es geahnt, …seine Hand war inzwischen unanständig hoch auf meinem Schenkel unterwegs, zwei Finger wollten sich gerade auf den Weg zu den gefährlich erogenen Innenseiten machen, da klingelte mein Telefon…
Sofort sprang ich auf. Intuitiv wusste ich gleich, wer dran war.
„Hi Carlos“, …zwitscherte ich dann auch sogleich wie ein verliebter Teenager in den Hörer. Das hatte ich noch nie getan; einen der Herren zu duzen und mit lockerem „Hi“ zu begrüßen. Ich wusste, dass das ein Grund zur Bestrafung war. Und dieser Umstand erregte mich genau so krass, wie der entgeisterte Blick meines Ex, der jetzt nur noch missmutig und laut in seiner Teetasse herum rührte.
Doch Carlos begriff extrem schnell. Der Strafverteidiger in ihm, konnte sich in Sekundenbruchteilen auf neue Situationen einstellen.
„Geleite deinen Gast zur Tür. Du hast jetzt einen Termin, und zwar sofort. …Ziehe dir etwas geiles, Knappes an. Wir wollen mit dir einen Stadtbummel machen. Tanja meint, du siehst ein bisschen zu brav aus. Wir wollen uns einige Tattoostudios ansehen. Und Piercingschmuck für deine köstlichsten Regionen, darfst du dir auch aussuchen; …beim Goldschmied. Du bist es uns wert…“
Auch ich kann mich sehr schnell auf Situationen einstellen.
Nach den ersten Sätzen hatte ich mein Handy wie aus Versehen auf Lautsprecher geschaltet. Sebastian war ein wirklich Netter. Aber es war aus. Und er sollte es endlich begreifen. Er hasste Tattoos und Schmuck, der unter die Haut ging; …verachtete „Schlampen“, die so herum liefen.
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