Quartett

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Peter Hu

Liebte es so was von brav, dass er mich damit erstickte. Gewiss wollte ich nicht meinen ganzen Körper zu hacken lassen. Aber ein paar dezente Kleinigkeiten an sexy Stellen haben mich schon immer gereizt. Und Intimschmuck? …Der Gedanke hatte mich schon länger gereizt. Untenherum hätte ich schon längst ein paar Ringe getragen, wenn Sebastian nicht gewesen wäre. Jedenfalls in den Lippen. Nur bei den Nippeln hatte ich meine Bedenken. Ich will nicht behaupten, dass ich den Schmerz nicht fürchtete, ...denn ich bin da sehr sensibel. Viel mehr aber, fürchtete ich den Verlust dieser Sensibilität. Denn in meinen kecken Spitzen sitzen so viele erregungsfähige Nerven, …nicht einen Einzigen hätte ich missen wollen.
Optisch fand ich es jedenfalls fantastisch. Tausende hatten es vor mir getan. Am Strand hatte ich schon so Manche beneidet. Und nicht zuletzt Sebastian war es, der diese Ängste und Zweifel in mir gesät hatte.
Doch Sebastian war Geschichte. Spätestens jetzt. Denn er schlich sich grußlos aus der Tür, noch während ich sprach. Damit hatte er auch die letzte Tür zu meinem Herzen zugeschlagen. Ich empfand weder Trauer noch Wut, als ich ihn durchs Fenster die Straße hinab schlürfen sah. Ich hatte nur noch meinen Termin im Kopf.
Ich sollte mir etwas Scharfes anziehen. Nichts lieber als das. Gerade nach diesem Erlebnis. …Samstagnachmittag, Spätsommer, lauer Wind in den Gassen. Nichts, außer vielleicht die falschen Moralvorstellungen jener Spießerfraktion, der auch mein nun endgültig entsorgter Ex angehörte, sprach gegen meine verwegen knappen, ausgewaschenen Hot-pents, die ich schon so lange nicht mehr getragen hatte. Stiefel, …Schuhe, …Sandalen? …Nein! Einfache Flipp-Flop’s taten es auch. Heute wollte ich schlampig scharf daher kommen. Darum auch das dünne Seidenhemdchen mit den Spagettiträgern. Minirucksack statt Handtasche. Die Träger spannten die Seide so sehr, dass meine kleinen Tittchen wie spitze Dolche hervor stachen. Bald schon, würden sich wohl auch ein paar Türklopfer darunter abzeichnen…

Ich hatte noch eine gute, halbe Stunde für die kurze Strecke bis zum Treffpunkt. Und ich stolzierte unter prickelnder Vorfreude auf das Spiel. Wohl wissend, dass hundert gierige Blicke auf mich fixiert waren…

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Gedichte auf den Leib geschrieben