Quartett

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Peter Hu

Nach dem aufregenden Erlebnis mit der „Schnellen Lizzi“ trat wieder eine ruhige Erholungsphase ein. Fast zu ruhig. Und vor allen Dingen zu lang, für meinen Geschmack. Denn irgendwie, so sonderbar es klingt, seit dem ersten Zusammentreffen mit diesem Trio hatte ich ständig Schmetterlinge in meinem Bauch. Ich konnte nicht behaupten, dass ich mich in alle Drei verliebt hätte. Tanja gefiel mir zwar, aber ich stand nicht auf Frauen; jedenfalls nicht darüber hinaus, dass sie mir in ihrer Nebenrolle als Lustspielzeug durchaus gefiel. Und ebenso waren diese älteren Männer für mich auch nichts weiter, als Spielzeuge meiner eigenen Lust, genau wie ich gewiss nichts weiter, als das Spielzeug ihrer Gelüste war. Ich spürte schon jetzt, wir waren die perfekte Symbiose. Wir hatten keine Gemeinsamkeiten, außer dieses prickelnde, erotische Spiel. Ich nutzte ihre Anwesenheit und ihre Fantasien, genau, wie sie die meinen nutzten. Ihre Hände und Körper waren die Werkzeuge meiner bizarren Befriedigung, genau wie der meine ihnen als Projektionsfläche ihrer Gelüste diente. Ich fühlte mich sehr wohl und aufgehoben in diesem Quartett. Denn inzwischen war ich Teil der perversen Minigruppe. Im Privatleben und auch im Büro, konnte ich weiterhin das süße, liebe Püppchen sein, als das man mich kannte. Doch im Quartett konnte ich meine dunkle Seite, das lüsterne Tier, das in meinem ach so lieblichen Körper schlummerte, heraus lassen. Und es hatte viel zu lange geschlummert.

Viel zu lange für meinen Geschmack, ließen sie mich auch wieder warten. Mein Ex trauerte mir noch immer hinterher und versuchte mich zurück zu gewinnen; mit rührenden Anrufen und Blumensträußen. Das süße, liebe Mädchen in mir, wollte auch nett sein, ...und ließ ihn eines Tages wieder auf eine Tasse Tee in die Wohnung. Nur ein bisschen reden.
...Na, von wegen. Nach zehn Minuten lag seine Hand unterm Tisch auf meinem Knie.

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