Quasilus 13

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Quasilus 13

Quasilus 13

A. David

„Wer bist denn du?“ fragte der Quadrilaner.

„Wer bist du und wo ist Medera?“ fragte ich zurück.

„Ich kenne keine Medera. Das ist meine Wohnung. Und wenn du was geklaut hast, reiße ich dir deine Erdeneier ab. Zieh dich an.“

Ich hangelte nach meinen Sachen. Meine Brieftasche war noch da. Wenn Medera mich reingelegt hatte, auf mein Geld hatte sie es jedenfalls nicht abgesehen.

„Du kennst Medera wirklich nicht?“ fragte ich. „Ne geile Rothaarige mit grünen Augen, Super Figur und Wahnsinnstitten.“

„Kenne ich nicht. Verschwinde, bevor ich es mir anders überlege.“

Ich war mittlerweile angezogen und machte, dass ich wegkam. In einer Absteige mietete ich mir ein Zimmer für die Nacht, am nächsten Tag flog ich weiter.

Irgendwie hatte ich mich verändert. Ich verspürte den Drang, im Sitzen zu pinkeln. Mein Bartwuchs ließ nach und ich hatte das Gefühl, dass meine Haut weicher als sonst war. Du spinnst, redete ich mir ein. Ich flog ein paar Tage durchs All, dann ergatterte ich einen Frachtauftrag. Als der Kunde mich bei der Preisverhandlung anpampte, mein Tarif sei zu hoch, brach ich plötzlich in Tränen aus. Mein Gott, ich war doch noch nie so empfindlich gewesen. Meistens war ich die coole Sau, die sagte, du willst was von mir Kumpel. Du hast etwas, was nicht jeder transportiert. Das ist mein Preis. Mach es oder lass es sein. Unfassbar. Ich flennte wie eine Frau.

Und meine Hose saß irgendwie ziemlich eng. Hatte ich zugenommen? Und ich hatte das Gefühl, als würde mein Schwanz kleiner werden. Bestimmt alles nur Einbildung. Ich musste dringend einmal ausspannen.

Am nächsten Tag erreichte mich eine Sprachnachricht. Auf dem Bildschirm erschien das Bild eines rothaarigen Mannes mit Bart.

„Hi“ sagte der Typ. Einfach nur „Hi.“ Ich starrte auf das Bild. Die Augen kamen wir bekannt vor. Sie waren grün.

„Du hast mich vielleicht anders in Erinnerung. Ich wollte dir nur ein paar Tipps geben. Wir hatten vor ein paar Tagen Sex. Tut mir leid, dass ich einfach abgehauen bin. Aber ich konnte die weibliche Form nicht mehr länger aufrechterhalten. Das kostet nämlich Kraft. Ich bin übrigens ein Kesianer.“

Kesianer waren Gestaltwandler. Sie konnten jede beliebige äußere Hülle annehmen. Er hatte wohl die Gestalt einer hübschen Rothaarigen gewählt. Die Illusion war perfekt. Ich hatte mit einem Mann gebumst.

Ich starrte auf den Bildschirm und nahm die Worte auf, aber ich konnte sie nicht glauben.

„Wenn dein Bartwuchs nachläßt und du emotional empfindlicher wirst, ist das ganz normal. Das ist eben so, wenn man schwanger ist. Du wirst dich in eine Frau verwandeln und unser Kind austragen. Keine Chance, es wegzumachen. Du würdest bei dem Eingriff draufgehen. Du bist jetzt übrigens auch ein Kesianer und kannst deine Gestalt ändern. Erfordert nur etwas Übung. Die Geburt tut weh, das kann ich dir verraten. Aber du schaffst das schon. Alles Gute.“

Das Bild verschwand vom Monitor. Mein Oberkörper spannte seit einiger Zeit; ich hatte das Gefühl, als würde mir eine Brust wachsen. Und dann verspürte ich einen Tritt. Etwas bewegte sich in mir. Als wäre da etwas in meinem Bauch. Ein Baby.

Das konnte doch wohl alles nicht wahr sein. Mein Kopf sank auf das Steuerelement.

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