Er überlegte schon, ob er nicht eingreifen sollte. Nun forderten die Polizisten seine ganze Aufmerksamkeit. Alfred sah, wie der Kapitän eine Leiter herabließ, damit die Polizisten an Bord klettern konnten. Ein stämmiger, grauhaariger Mann schien der Wortführer zu sein. „US Marshal Cray.“ Stellte er sich vor. Er wies auf seinen Begleiter, auf dessen Jacke ein Stern prangte. „Sheriff Jones aus Little Rock mit seinen Deputies McGregor und Smith.“ Cray nahm Alfreds Handschlag entgegen. „Ich bin Marc Collins aus St.Louis. Wie kann ich ihnen helfen?“ Die Männer musterten die drei dunkelhäutigen Frauen. „Wir erhielten ein Telegramm, das auf entlaufene Sklaven hinwies. Sie sind von verschiedenen Plantagen geflohen und wir kontrollieren auch den Fluss, da es nicht ausgeschlossen ist, dass sie es auch auf diesem Wege versuchen. Wer sind die drei Frauen?“ Molly blieb ruhig. Sie drückte Marys Hand, da ihre angebliche Tochter sehr ängstlich wirkte. Little Sue wich den Blicken des Marshals aus, die sie richtiggehend musterten. Alfred entgegnete selbstsicher. „Das ist Molly Paxton mit ihrer Tochter Nelly. Miss Paxton gehört zu mir, wenn sie verstehen. Das andere Mädel heißt Rosie. Sie ist meine persönliche Dienerin. Was guckst du so einfältig, Rosie? Bring den Gentlemen etwas zu trinken! Sie nehmen doch sicher einen Whiskey?“ Marshal Cray grinste. „Später vielleicht! Haben die Frauen Papiere?“ Alfred nahm Mollys Ausweis entgegen. Ihr Dokument war echt, während die vermeintlich minderjährige Mary kein eigenes Dokument brauchte. Während Cray die Dokumente überprüfte, reichte Alfred ihm Little Sues gefälschten Ausweis. „Das Niggermädel ist also eine Freie? Na da hat sie ja Glück, dass sie so einen netten Arbeitgeber gefunden hat!“ Der Marshal lachte höhnisch. Alfred spürte, dass er ein Zeichen setzen musste, das ihn als echten Südstaatler auszeichnete. Er versetzte Sue einen kräftigen Klaps auf den runden Po.
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