Querelen auf der Flucht

Southern Belles Episode 5

25 16-25 Minuten 0 Kommentare
Querelen auf der Flucht

Querelen auf der Flucht

Andreas

„Ja, da kann Rosie wirklich froh sein! Sie mag keine Sklavin mehr sein, aber glauben sie mir, Marshal, dass ich mir nicht auf der Nase herumtanzen lasse. Schon gar nicht von einer Schwarzen Perle!“ Die Männer lachten schallend, während Molly das Gesicht verzog. Sie hasste diese Rassisten, für die ihre Zuchtpferde wertvoller waren als das Leben eines Afro-Amerikaners. Craigs Augen wanderten über Mollys weibliche Rundungen. „Und sie? Ist diese kaffeebraune Schöne ihre Freundin?“ Alfred antwortete mit einem Grinsen. „Oh ja, Molly ist mein Sonnenschein. Geh in meine Kajüte und bring die Zigarrenkiste mit. Na mach schon, Molly, oder muss ich erst nachhelfen?“

 

Molly nahm Mary an die Hand, um Alfreds Wunsch nachzukommen. Sie wusste ja, dass sie ihre Rolle gut spielen sollte, wenn die weitere Flucht nicht abrupt enden sollte. Craig verlangte dennoch, das Schiff zu durchsuchen. Alfred erschrak zutiefst. Im Bauch des Schiffes kauerten die Geflüchteten, die in dem Telegramm seines Vaters genauestens beschrieben wurden. Alfred hatte mit einer Durchsuchung gerechnet. Er musste nun alles auf eine einzige Karte setzen. „Ich habe gewisse Waren an Bord, die ich ungern den Behörden melden möchte. Spirituosen und Tabak unterliegen hohen Steuern, die man sich gewiss ersparen kann. Ich würde mich diesbezüglich erkenntlich zeigen, zudem ich einige interessante Zeichnungen besitze. Vielleicht wollen sie eine von ihnen betrachten?“ Cray reagierte geschmeichelt auf diesen Bestechungsversuch. Der Verdienst eines Bundesstaats Marshals war nicht so hoch, dass er auf ein Zubrot verzichten konnte. Molly überreichte Alfred die Zigarrenkiste, in die der junge Master ein flaches Bündel Geldscheine legte. Nun reichte er dem Marshal die Holzkiste. „Cray nahm das Geld an sich, ehe er die Zigarren verteilte. „Was sind das für Zeichnungen?“ fragte er neugierig.

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