Der quergestreifte Sommerrock

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Der quergestreifte Sommerrock

Der quergestreifte Sommerrock

Anita Isiris

“Ach ja, Dich haben wir ja ganz vergessen”, quittierte Fred den Schrei seiner Tochter und machte sich in seinem Rucksack auf die Suche nach Windeln. “Soll ich mit in den Keller?” Ohne von irgendjemandem eine Antwort abzuwarten, folgte Marin Dominik ins Haus. Ihr Interesse für Wein war nicht gespielt; vor kurzem erst hatte sie einen Weinkurs besucht, in dem gelehrt wurde, zu welchem Essen sich ein bestimmter Rebensaft eignet. Dominik hatte den Schlüssel endlich gefunden und musterte Marion von der Seite. Der quergestreifte Sommerrock betonte ihren Busen, ihre Hüften und ihren Hintern derart unverblümt, dass Dominik hinter dieser Art, sich zu kleiden, eine Absicht zu vermuten begann. Eine Frau, die sich so anzog, wenn sie zu Besuch ging, wollte doch etwas ganz Bestimmtes aussagen. Marions Haar glänzte im Kronleuchterschein, ihre geröteten Wangen strahlten Hitze ab. Geile, begehrliche, intime, weibliche Hitze. “Willst Du mit?” fragte Dominik überflüssigerweise. “Ich verfüge über Wein aus zwei Jahrhunderten, komm, sieh Dir das an.” Während Helene allein auf dem Balkon sass und den Gratin nochmals zudeckte um ihn nicht erkalten zu lassen, wickelte Fred seine Tochter Lisa. Dominik ging neben Marion die Kellertreppe hinunter. “Als Erstes hätten wir hier die Burgunderweine”, sagte er stolz, während er das Kellerabteil aufschloss. “Etwas schwer, aber für einen Gratin gar nicht so ungeeignet, findest Du nicht?” “Ich würde einen Oeil de Perdrix vorziehen”, konterte Marion. Selbst im Neonlicht wirkte ihr quergestreifter Sommerrock hinreissend. Sie stand jetzt ganz dicht neben Dominik. Er konnte ihren Oberschenkel an seinem spüren. “Mmmmh...”, sagte er. “Oeil de Perdrix”, wiederholte er seine Begleiterin. “Ich hab da was... weiter hinten.” Dann ergriff Marion die Initiative. “Wir müssen schnell machen. Glaubst Du ich hätte nicht gemerkt, dass Du mich die ganze Zeit mit den Augen ausgezogen hast, hm?

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