Einer der Italiener kauerte vor ihr. „Voglio masseggiare i tuoi piedi – ti piace?" bot er ihr an, streifte ihr im selben Augenblick die Schuhe von den Füssen und begann mit den Daumen, ihre Fussohlen zu reiben. Ute schloss die Augen. Am andern Seeufer blinkten verloren ein paar Lichter. Die beiden Jungs links und rechts von ihr rauchten nervös. Würden sie die stolze, schöne Ute rumkriegen? Sie war eine Geniesserin, gewiss – aber etwas Vorsicht war wohl doch geboten, schoss es ihr jetzt durch den Kopf. Sie lehnte den Kopf an Giovannis Schulter, der links von ihr sass. Allmählich entspannte sie sich; die Fussmassage tat ihr gut. Als Mario ihr einen der Spaghettiträger hinunterstreifte, zuckte sie zusammen. „Guardate questo bellissimo seno!„ murmelte er. Seine Stimme war rau, rau wie die von Toto Cutugno. Milchigweiss kontrastierten Utes grosse, schwere Brüste mit der Nacht. Sie hatte sie wohl von ihrer Mutter geerbt, die wohl nie das Vergnügen gehabt hatte, sich im Urlaub von drei Italienern verwöhnen zu lassen. Ute lehnte sich nach hinten und gab endgültig den Blick zwischen ihre Beine frei. Ermöglicht wurde dieser Blick durch zwei Strassenlampen, welche die Szenerie etwas erhellten. Luca, der noch immer ruhig ihre Füsse massierte, glaubte, einen feinen, feuchten Streifen feststellen zu können, der ihren Slip in der Mitte teilte. Sachverständig nickte er seinen Kollegen zu. „Andiamo.„ „Andiamo„, wiederholten die andern beiden und halfen Ute auf die Beine. Oben ohne, wie sie war, ging sie mit den drei Männern auf die alte Kirche zu. Ihr Busen schimmerte wie Alabaster. Im Kirchenschiff umfing sie die Kühle der Ewigkeit. Sie spürte Giovannis warme Hand auf ihrem Bauch. Mit Wolldecken hatten die Männer ein Lager vorbereitet; direkt neben dem Beichtstuhl. Mehrere alte Kerzenstöcke spendeten Licht. Ute erkannte die geheimnisvollen Umrisse der Kirchenfenster; aus ihrer Perspektive schwebten die Apostel über ihr.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.