„Es stimmt, was Maria und Alina sagen. Herr Berger verhält sich stets korrekt. Ich will damit sagen, dass er kein Mädchen willkürlich bestraft, sondern nur, wenn sie es auch verdient hat. Mir hat das sehr geholfen, weil er mich aus meinem Schneckenhaus rausgeholt hat. Sie dürfen diesen tollen Lehrer nicht anzeigen, Frau Blum! Schauen sie doch, wie sich die meisten verbessert haben. Es herrscht so ein hoher Leistungsdruck auf uns Schülern, aber niemand kümmert sich um unsere Sorgen. Paul Berger fragt nach, sieht nicht weg wie die anderen Lehrer. Die sagen sich: wenn jemand nicht mitkommt, hat er halt Pech gehabt. Herr Berger motiviert uns, nimmt unsere Probleme ernst…“
Ina glaubte es kaum. Selbst Anita, die Einser-Schülerin verteidigte ihn. Inas eigene Gefühlswelt geriet ins Wanken, je mehr sie von den Mädchen zu hören bekam. Janina und Isabell sagten dasselbe wie ihre Vorrednerinnen, nahmen Paul Berger ebenso in Schutz. Nur Rebekka saß schweigend da, lächelte aber ununterbrochen. Ina beschloss, sie allein zu befragen. Die Lehrerin versprach, vorerst keine Meldung zu machen, weder bei der Schulleitung noch bei den Eltern. Sie fragte Bekka, ob sie mit ihr ein paar Schritte laufen wollte. Das Mädchen mit der lockigen Mähne war einverstanden.
Sie setzten sich abseits der Gruppe auf einen Holzstamm. Bekka sah ihre Lehrerin neugierig an.
„Du hast gar nichts dazu gesagt, Rebekka. Paul Berger hat dir doch auch den Po verhauen, oder?“
Bekka grinste, was Ina stark irritierte. Rebekka war eine sehr schöne, junge Frau. Ina fand, dass sie sehr weiblich wirkte, was auch an ihrem Körperbau lag. Bekka war bereits 18, besaß schwellende Brüste und ein sehr ausgeprägtes Hinterteil. Das Mädchen konnte jedem Mann den Kopf verdrehen.
„Bei mir war das ein bisschen anders, Frau Blum. Ob sie’s glauben oder nicht: ich hab es darauf angelegt, was hintendrauf zu bekommen. Vielleicht unbewusst, aber ich hab es getan.
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